
Im Jahr 2025 wird die menschliche Stimme als das „Instrument des Jahres“ gewürdigt, eine Entscheidung, die von den Landesmusikräten in Deutschland getroffen wurde. Das Projekt „Instrument des Jahres“ hat sich seit 2008 etabliert und soll die Bedeutung verschiedener Musikinstrumente fördern, wobei in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf die Stimme gelegt wird. Gunter und Stephanie Maier, die Leiter des Schorndorfer Chors Stimmwerk, sind große Verfechter dieser Entscheidung und glauben fest daran, dass jeder Mensch singen kann, unabhängig von seinen Vorkenntnissen.
Die Stimme, als ältestes und zugleich kostenloses Instrument, das in jedem Menschen steckt, wird nicht nur als musikalisches Ausdrucksmittel betrachtet, sondern auch als essentielles Kommunikationsmittel. Die Jazz- und Opernsängerin Jocelyn B. Smith, die als Schirmherrin für das Jahr der Stimme fungiert, hebt hervor, wie wichtig die Stimme für den Ausdruck von Emotionen und der Menschlichkeit ist. Ihre Überzeugung ist, dass Singen nicht nur Freude bringt, sondern auch das Selbstbewusstsein stärkt.
Vielfalt des Stimmens
Philipp Mathmann, ein Facharzt für Phoniatrie und selbst aktiver Sänger, hebt die Wandelbarkeit der Stimme hervor. Er kann sowohl hohe Sopran- als auch tiefe Männerstimmen singen. Laut Mathmann ist das Singen nicht nur eine musikalische Tätigkeit, sondern hat auch Einflüsse auf gesellschaftliche und Geschlechterrollen. Die Vielfalt der Stimme zeigt sich in ihrer Anwendung über verschiedene musikalische Genres hinweg und begleitet Menschen durch ihr ganzes Leben.
Die Bedeutung der Stimme geht jedoch über den musikalischen Aspekt hinaus. Martin Lehmann, der Leiter des Dresdner Kreuzchores, betont die Wichtigkeit des „Gesamtklangerlebnisses“, das bei gemeinsamen Gesangserlebnissen entsteht. Dies unterstreicht das soziale Element des Singens. Christa Mayer, eine Opernsängerin, hebt die Freude an der Stimme hervor und ermutigt zu Mitmachaktionen im öffentlichen Raum. Sie ist der Überzeugung, dass Singen zu einem positiven Gemeinschaftsgefühl beiträgt.
Stimmgesundheit und -pflege
Die Stimme ist jedoch auch verletzlich. Dirk Mürbe, Medizinprofessor und Phoniater, erklärt, dass die Stimmgesundheit einer besonderen Pflege bedarf, um hohem Leistungsdruck standzuhalten. Atemwegserkrankungen und Überlastungen können die Stimme erheblich beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, Techniken zu erlernen, um die Stimme stabil zu halten und ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Mürbe betont, dass das Zusammenspiel von Muskeln, Stimmlippen und Knorpeln im Kehlkopf trainiert werden muss.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Jahr 2025 eine besondere Gelegenheit bietet, die Stimme als vielseitiges und bedeutendes Instrument in den Mittelpunkt zu rücken. Mit Projekten und Veranstaltungen, die Konzerte, Vorträge und pädagogische Angebote umfassen, soll die Begeisterung fürs Singen geweckt werden. Jeder ist eingeladen, Teil dieser Bewegung zu werden und die Kraft des Gesangs zu entdecken – egal ob als Hobbysänger oder Chormitglied.
Gunter und Stephanie Maier zeigen in Schorndorf eindrucksvoll, wie viel Freude und Gemeinschaftsgefühl das Singen bringen kann. Ihre Überzeugung, dass es fast keine hoffnungslosen Fälle gibt, ist ein Ansporn, das Singen für alle zugänglich zu machen.
Für weitere Informationen zu diesem Themenbereich, können Sie die Berichterstattung von ZVW, rbb24 und evangelisch.de konsultieren.