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Die Hugenotten: Pfälzer mit jahrhundertealtem Migrationsschatz!

Am 24. Januar 2025 erkunden wir die tiefen Wurzeln des Migrationshintergrunds vieler Pfälzer, die durch historische Fluchten von Hugenotten und Mennoniten geprägt wurden. Entdecken Sie die kulturellen Einflüsse und Familiennamen, die unsere Region bereichert haben.

Viele Tausend Pfälzer, insbesondere in Städten wie Frankenthal und Ludwigshafen, haben einen Migrationshintergrund, der bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Ein entscheidendes Ereignis für diese Migrationsströme war der Widerruf des „Edikts von Nantes“ durch König Ludwig XIV. am 18. Oktober 1685. Dieses Edikt, ursprünglich am 13. April 1598 von Heinrich IV. unterzeichnet, regelte bis zu seinem Widerruf das Zusammenleben von Katholiken und Hugenotten in Frankreich. Mit seiner Aufhebung verloren die Hugenotten ihre Rechte und waren gezwungen, in großer Zahl zu emigrieren.

Die Flucht der Hugenotten, die vorwiegend Calvinisten waren, führte sie in zahlreiche europäische Regionen, darunter die Kurpfalz. Diese Region wurde zu einem bedeutenden Ziel für die Glaubensflüchtlinge, die dort nicht nur eine neue Heimat suchten, sondern auch wirtschaftliche Existenzen aufbauten. Wie rheinpfalz.de berichtet, zogen viele Hugenotten in die Kurpfalz, wo sie sich niederließen und das Wirtschaftsleben prägten.

Folgen der Flucht und Einwanderung

Die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes ausgelösten Migrationsbewegungen waren nicht nur eine Flucht vor Verfolgung; sie bereicherten auch die aufnehmenden Länder. Beispielsweise ließen sich in der Kurpfalz etwa 3.400 Hugenotten nieder. Die Zuwanderer brachten handwerkliches Können mit und arbeiteten als Bierbrauer, Tabakpflanzer und Tuchmacher. Darüber hinaus waren die Hugenotten maßgeblich daran beteiligt, dass in der Region zahlreiche Siedlungen mit französischer Alltagssprache entstanden, insbesondere in Städten wie Ludwigshafen und im Rhein-Pfalz-Kreis, mit Orten wie Dannstadt-Schauernheim und Schifferstadt.

Zahlreiche Familiennamen in der Region zeugen vom hugenottischen Erbe. Zu den bekannten hugenottischen Nachnamen zählen Bonnet, Cordier und Croissant. Zudem existieren eingedeutschte Namen mit hugenottischem Ursprung, beispielsweise Marx (ehemals Remacle). Auch Namen wie Jotter, Lehmann und Sutter, die auf Mennoniten aus der Schweiz zurückgehen, prägen die Namenstradition in der Pfalz. Wie geschichte-in-kurz.blogspot.com feststellt, führte der Migrationsdruck zu einer signifikanten Veränderung der Gesellschaftsstruktur.

Die hugenottische Diaspora

Durch die Diaspora wurden Hugenotten in viele europäische Länder wie die Schweiz, Deutschland, die Niederlande sowie in den späteren Kolonien aktiv. Ihre Ansiedlung stärkte nicht nur die Wirtschaftskraft der Gastländer, sondern förderte auch den interreligiösen Dialog und die Toleranz. Trotz der frühen Verfolgung in Frankreich, wie der in den Hugenottenkriegen zwischen 1562 und 1598, schafften es die Hugenotten, ihren Einfluss bis in die napoleonische Zeit aufrechtzuerhalten. In Deutschland hatten sie durch die erlassenen Edikte, wie das Edikt von Potsdam am 29. Oktober 1685, die Möglichkeit, sich neu anzusiedeln und neue Wurzeln zu schlagen, wie m.wikipedia.org erklärt.

In der heutigen Zeit existieren noch evangelisch-reformierte Gemeinden mit hugenottischer Tradition, deren Geschichte bis in die gegenwärtige Zeit reicht und die einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Vielfalt der Region leisten.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 2
geschichte-in-kurz.blogspot.com
Referenz 3
de.m.wikipedia.org
Quellen gesamt
Web: 9Social: 63Foren: 6