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Deutsche Wirtschaft am Boden: Längste Rezession seit der Wiedervereinigung!

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl zeigt die deutsche Wirtschaft alarmierende Konjunkturdaten: längste Schwächephase seit der Wiedervereinigung, Exporte und Produktion stark rückläufig. Was bedeutet das für die Zukunft?

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer tiefen Krise, wie die aktuellen Konjunkturdaten zeigen. Zwei Wochen vor der Bundestagswahl sind die Zeichen auf Rezession stärker denn je. Die FAZ berichtet, dass die Produktion im produzierenden Gewerbe im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent gesunken ist, nach einem Minus von 1,7 Prozent im Vorjahr. Dies markiert die längste Schwächephase seit der Wiedervereinigung, in der fünf der letzten sechs Jahre von rückläufiger Erzeugung geprägt waren.

Die Ursachen sind vielfältig: Die Corona-Pandemie, steigende Energiepreise aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine sowie hausgemachte Schwierigkeiten belasten die Wirtschaft. Ein weiterer alarmierender Aspekt ist die Entwicklung des Außenhandels. Die Exporte Deutschlands sanken im Jahr 2024 um 1,0 Prozent auf 1.559,7 Milliarden Euro, wobei die Hauptursache in der sinkenden Nachfrage aus China liegt. Tagesschau hebt hervor, dass die Einfuhr sogar um 3 Prozent fiel.

Exportstagnation und Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit

Die Verlegung von Produktionsstätten in die USA wurde von Experten als zusätzliche Herausforderung identifiziert. Wenngleich im Dezember 2024 die Exporte monatlich um 2,9 Prozent zunahmen und der Handel mit anderen EU-Staaten um 5,9 Prozent wuchs, bleibt das Gesamtbild trüb. Die USA hingegen waren trotz eines 3,5-prozentigen Rückgangs der Ausfuhren der wichtigste Abnehmer deutscher Produkte. Der Exportüberschuss mit den USA erreichte ein Rekordniveau von 71,4 Milliarden Euro.

Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass die Metall- und Elektroindustrie einen dramatischen Rückgang von 6,6 Prozent in der Produktion verzeichnete und für 2025 ein Minus von 2,5 Prozent prognostiziert. Der Spiegel berichtet zudem, dass der Fahrzeugbau um 5,7 Prozent und die Maschinenwartung sowie -montage um durchschnittlich 10 Prozent im Dezember gesenkt wurden. In der Chemie- und Pharmaindustrie hingegen gab es einen Anstieg von 1 Prozent nach einem vorherigen Rückgang von 9 Prozent.

Ausblick und Erwartungen

Die Prognosen für 2025 sind düster. 80 Prozent der Exporteure erwarten einen weiteren Rückgang, während das Bundeswirtschaftsministerium keine Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung sieht. Volker Treier von DIHK beschreibt die Situation als ein verloren gegangenes Jahr, da Deutschland seit 2015 das drittschlechteste Land im Export gemäß einer OECD-Analyse ist.

Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent, was die allgemeine Malaise der Wirtschaft untermauert. Das ifo-Institut berichtet von einem Rückgang der Exporterwartungen auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. Einmal mehr steht Deutschland vor der Herausforderung, aus dieser schwierigsten Phase seit der Wiedervereinigung herauszukommen.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.spiegel.de
Quellen gesamt
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