
Robert Greil, der Chefstratege von Merck Finck, hat seine Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands veröffentlicht. In Anbetracht der aktuellen Schätzungen äußert er erhebliche Skepsis zur ersten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2024. Greil prognostiziert für das kommende Jahr ein leichtes Schrumpfen der deutschen Wirtschaft.
Für 2025 sieht er keine Wachstumschancen, da die erforderlichen politischen Maßnahmen frühestens in der zweiten Jahreshälfte ihre Wirkung entfalten werden. Eine wirkliche Erholung der deutschen Wirtschaft erwartet Greil nicht vor 2026. Diese pessimistische Sichtweise wirft ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen Deutschland in naher Zukunft konfrontiert sein wird.
Aktuelle wirtschaftliche Indikatoren
Die Veröffentlichung der endgültigen Inflationszahlen für Deutschland und den Euroraum wird für den kommenden Donnerstag erwartet, was für viele Analysten von großer Bedeutung sein wird. Zudem stehen für die Eurozone am Mittwoch Zahlen zur Industrieproduktion sowie zur Handelsbilanz für November auf der Agenda. Diese Entwicklungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Märkte verunsichert sind und genaue Daten benötigt werden, um die wirtschaftliche Lage besser einzuschätzen.
Greil weist auch auf die bevorstehenden Datenveröffentlichungen in Großbritannien hin. Hier werden in der Mitte der Woche unter anderem Inflations- und Erzeugerpreisdaten für Dezember sowie das BIP und Industriedaten für November veröffentlicht. Für den US-Markt stehen ebenfalls wichtige Kennzahlen an: Am Dienstag werden die Erzeugerpreise, am Mittwoch die Inflationsdaten und am Donnerstag die Einzelhandelsumsätze für Dezember veröffentlicht. Am Freitag folgt die Industrieproduktion.
Europäische Wirtschaft im Fokus
Zusätzlich gibt es bedeutende Ereignisse aus China und Japan, die die globale Wirtschaftslage beeinflussen könnten. Am Montag wird die Handelsbilanz für Dezember sowie das BIP für das vierte Quartal 2024 aus China erwartet. Japan richtet den Fokus auf die Produzentenpreise für Dezember, die ebenfalls im Blickfeld der Analysten stehen.
Im Kontext der European Economic Forecast hat die Europäische Kommission die Prognosen für das reale BIP in den Mitgliedstaaten der EU veröffentlicht. Diese Daten, die bis 2026 reichen, wurden zuletzt am 15. November 2024 aktualisiert (Statista). Die Aussicht auf eine langsame wirtschaftliche Erholung reflektiert sich sowohl in Greils Statements als auch in den gesamtwirtschaftlichen Prognosen.
Insgesamt zeigt sich, dass die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland und die Eurozone alles andere als rosig sind. Die Herausforderungen, die in den kommenden Jahren auf die Wirtschaft zukommen, erfordern eine umsichtige politische Gestaltung sowie eine Anpassung an sich verändernde globale Märkte. Wie sich diese Faktoren konkret auswirken werden, bleibt abzuwarten, und die bevorstehenden Daten werden entscheidend sein, um die künftige Richtung zu bestimmen.