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Deutsche Post zieht sich aus Delmenhorsts Innenstadt zurück – Was nun?

In Delmenhorst sorgt die Schließung der Poststelle bei Koopje für Unruhe unter Senioren. Trotz Rückzug betont die Deutsche Post, dass sie in der Stadt präsent bleibt und neue Filialen plant.

Die Deutsche Post zieht sich zunehmend aus Delmenhorst zurück, was besondere Besorgnis unter den älteren Mitbürgern auslöst. Lilo Lettau, die Vorsitzende des Seniorenbeirats, ist Ansprechpartnerin für viele Senioren, die vermehrt Anfragen zur Schließung der Poststelle bei Koopje in der Innenstadt stellen. Diese Filiale wurde am 25. Februar geschlossen, da der Betreiber Koopje den Platz für eigene Angebote benötigt. Die Reaktionen aus der älteren Bevölkerung sind negativ. Viele Senioren beklagen, dass die Deutsche Post ihre Präsenz in Delmenhorst verringert und auch die Anzahl von Briefkästen abnimmt, was die Erreichbarkeit der Postdienste weiter erschwert.

Die Deutsche Post AG hat in Delmenhorst insgesamt 80 Servicepunkte, darunter 11 Filialen, 7 Paketshops, 14 Packstationen, 1 Poststation und 47 Briefkästen. Trotz der Schließung der Poststelle versichert die Deutsche Post, dass sie in Delmenhorst gut aufgestellt sei und nicht plane, sich zurückzuziehen. Maike Wintjen, Pressesprecherin der Deutschen Post, kündigt an, dass eine neue Filiale in der Innenstadt geplant ist. Die Suche nach einem neuen Kooperationspartner hierfür sei bereits aufgenommen worden, jedoch noch nicht abgeschlossen.

Schließungen und Veränderungen

Im kommenden Jahr wird zudem der Poststandort an der Mühlenstraße geschlossen, um Platz für ein neues Quartier zu schaffen. Es ist unklar, ob die Deutsche Bank nach der Umbauphase weiterhin Mieter in den neuen Räumlichkeiten sein wird. Der Seniorenbeirat zeigt sich irritiert über die mangelnde Kommunikation seitens der Deutschen Post. Es gab keine Reaktionen auf mehrere Kontaktversuche.

Die logistische Zukunft der Postdienste zeigt zudem einen weiteren Aspekt: DHL plant, die Zahl der Packstationen bis 2030 zu erhöhen. Derzeit stehen in Delmenhorst 14 dieser Stationen bereit. Darüber hinaus wurden die Briefmarkenautomaten bundesweit zum 1. Januar deaktiviert. Kunden müssen jetzt auf Partnerfilialen und Poststationen zurückgreifen, um Briefmarken zu erwerben.

Bundesweite Trends

Die Entwicklungen in Delmenhorst sind jedoch nicht isoliert. Bereits im März 2023 kündigte die Deutsche Post AG bundesweite Schließungen von Postfilialen an. In verschiedenen Städten, wie Ludwigshafen-Oggersheim und Stromberg, gab es bereits geplante Schließungen von Postagenturen. Auch hier betont die Deutsche Post, dass das Filialnetz nicht schrumpfe, sondern weiterwachsen werde, und es neue Partnerfilialen in den betroffenen Regionen geben soll.

Die Landesregierung hat Fragen zu diesen Schließungen aufgeworfen und fordert Maßnahmen, um die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben durch die Deutsche Post zu überprüfen. In einer Erklärung wird erwähnt, dass seit dem 1. Januar 2008 alle Postmärkte in Deutschland für den Wettbewerb freigegeben sind, was die Verantwortung der Deutschen Post hinsichtlich ihrer Dienstleistungsqualität betrifft.

Die Situation in Delmenhorst sowie die bundesweiten Schließungen könnten Auswirkungen auf die Servicequalität haben und werfen Fragen zur zukünftigen postalischen Versorgung auf. Experten sehen die Notwendigkeit zur Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen, um die Grundversorgung auch in der sich verändernden Marktlandschaft sicherzustellen. Wie die Deutsche Post auf die Bedenken der Bürger und Behörden reagiert, bleibt abzuwarten.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 3
www.juramagazin.de
Quellen gesamt
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