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Deutsche Haushalte horten 3,4 Billionen Euro: Sparen oder investieren?

Deutschland steckt in einer schweren Wirtschaftskrise: Hohe Inflation und geopolitische Unsicherheiten führen zu steigender Sparquote. Wo bleibt das ungenutzte Geld der Haushalte? Ein Blick auf die Zahlen und Investitionspotenziale.

Die Bundesrepublik Deutschland erlebt derzeit eine der anspruchsvollsten Wirtschaftskrisen seit einem Jahrhundert. Hohe Inflation, Energiepreisschocks und geopolitische Unsicherheiten sind die Hauptursachen für die gegenwärtige Lage, die sich spürbar auf das Verhalten der privaten Haushalte auswirkt. Die Sparquote der Deutschen steigt, während der private Konsum stagniert. Laut Nordkurier lag die Sparquote in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres bei 11,1 Prozent.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass deutsche Haushalte eindrucksvolle 3,4 Billionen Euro auf ihren Bankkonten liegen haben. Dieses Vermögen zeigt, dass im internationalen Vergleich die Deutschen historisch hoch sparen. Im Vergleich dazu liegt die Sparquote in den USA bei 4,7 Prozent, in Japan bei 2,8 und in Italien sogar nur bei 0,3 Prozent.

Vermögensaufteilung und Sparpotenzial

Das gesamte Geldvermögen der deutschen Haushalte wird auf etwa 9.334 Milliarden Euro geschätzt. Die Vermögensaufteilung ist wie folgt:

Art des Vermögens Betrag (in Milliarden Euro) Prozentsatz
Bargeld und Einlagen 3.435 36,8%
Versicherungen 2.401 25,7%
Investmentfonds 1.229 13,2%
Aktien 880 9,4%
Rentenpapiere 270 2,9%
Sonstige Anlagen 1.119 12,0%

Ein enormes Potenzial für Investitionen liegt in den 1.700 Milliarden Euro, die in Bargeld liegen. Würden nur 50 Prozent davon investiert, könnten beachtliche Renditen erzielt werden. Historische Daten zeigen, dass weltweit gestreute ETFs durchschnittlich 7% jährlich Rendite abwerfen. Doch der jährliche Verlust durch ungenutztes Geldvermögen beträgt bereits jetzt schätzungsweise 119 Milliarden Euro.

Entwicklung des Geldvermögens

Analysen von ZDF zeigen, dass das nominale Geldvermögen der Deutschen im Jahr 2024 bei 9,3 Billionen Euro lag – ein Plus von fast 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Prognosen für 2025 weisen sogar auf ein weiteres Wachstum von 4 Prozent hin, was eine Summe von etwa 9,8 Billionen Euro bedeuten würde.

Die geschätzte Sparquote für 2024 liegt bei 11,5 Prozent, nachdem sie im dritten Quartal auf 10,6 Prozent gefallen war. Im Jahr 2023 betrug die Sparquote noch 10,4 Prozent. Dies bleibt im internationalen Vergleich sehr hoch, vor allem im Vergleich zur Schweiz mit 19,4 Prozent und den Niederlanden mit 12,7 Prozent.

Trotz dieser positiven Trends ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland rückläufig. Im Jahr 2024 zählte man noch 12,1 Millionen Aktionäre, ein Rückgang im Vergleich zu 12,9 Millionen im Jahr 2022. Dennoch bleibt die Zahl der Aktionäre seit fünf Jahren über der Marke von 12 Millionen.

Die Diskussion um finanzielle Bildung gewinnt zunehmend an Bedeutung, um das Potenzial des ungenutzten Geldvermögens richtig zu nutzen und um Investitionen in Vermögensvermehrung zu fördern.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 3
www.zdf.de
Quellen gesamt
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