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Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi nach 1500 Tagen Haft endlich frei!

Nach über 1500 Tagen in iranischer Haft kehrt die deutsch-iranische Aktivistin Nahid Taghavi sicher nach Deutschland zurück. Ihre Tochter freut sich über die Freiheit, beklagt aber die verlorene Zeit.

Die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi ist nach mehr als vier Jahren in iranischer Haft endlich wieder in Deutschland. Ihre Tochter Mariam Claren und Amnesty International haben dies bestätigt. Taghavi landete am Sonntag sicher am Flughafen Köln/Bonn. Die Freilassung wurde mit großer Erleichterung aufgenommen, insbesondere von ihrer Tochter, die auf X (ehemals Twitter) ihre Freude über die Rückkehr ihrer Mutter übermittelte und die vier Jahre in Haft sowie die Schrecken im Evin-Gefängnis bedauerte.

Taghavi, die im Oktober 2020 in Teheran verhaftet wurde, war wegen „Mitgliedschaft in einer illegalen Gruppe“ und „Propaganda gegen das Regime“ zu insgesamt zehn Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Menschenrechtler werfen der iranischen Regierung vor, Ausländer als Geiseln zu halten, was Teheran jedoch bestreitet. Taghavi wurde während ihrer Haftzeit mit einer elektronischen Fußfessel in den Hausarrest geschickt, nachdem sie im September 2024 kurzfristig Hafturlaub erhalten hatte.

Jahre der Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen

In den Jahren ihrer Inhaftierung setzte sich Taghavi aktiv für Menschenrechte und insbesondere Frauenrechte ein. Ihre Arbeit macht sie zu einer prominenten Stimme für die Rechte von Frauen im Iran. Amnesty International hatte wiederholt gefordert, dass die iranische Regierung auch andere inhaftierte Doppelstaatler und gewaltlose politische Gefangene freilässt.

Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, unterstrich, dass Taghavi wegen der friedlichen Ausübung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung inhaftiert war. Der Fall von Taghavi steht im Kontext weit verbreiteter Menschenrechtsverletzungen im Iran, die von Folter bis hin zu unrechtmäßigen Hinrichtungen reichen.

Die Situation der Menschenrechte im Iran

Die Menschenrechtslage im Iran ist angespannt. Amnesty International berichtet, dass Folter und andere Misshandlungen systematisch angewendet werden. Das Recht auf ein faires Gerichtsverfahren wird oft missachtet, während die Todesstrafe als Mittel der politischen Unterdrückung eingesetzt wird. Im Jahr 2023 wurden mindestens 853 Menschen hingerichtet, und die Proteste „Woman Life Freedom“ wurden brutal niedergeschlagen, besonders nach dem Tod von Mahsa (Zhina) Amini im September 2022.

Taghavis Rückkehr deutet auf einen lang ersehnten Lichtblick hin, aber die Herausforderungen der iranischen Menschenrechtssituation bleiben drängend und erfordern weiterhin internationale Aufmerksamkeit und Druck.

Amnesty International und andere Organisationen setzen sich unabdingbar für die Verbesserung der Menschenrechtslage und die Freilassung aller politischen Gefangenen im Iran ein. Die Entwicklungen rund um Nahid Taghavi sind ein wichtiger Schritt, aber der Weg zur Gerechtigkeit bleibt steinig.

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 2
www.t-online.de
Referenz 3
www.amnesty.at
Quellen gesamt
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