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Der Wolf naht: Neues zu Schutzstatus und Begegnungen im Allgäu!

Im Landkreis Ravensburg gibt es derzeit keinen gesicherten Nachweis für Wölfe, während im benachbarten Oberallgäu bereits welche bestätigt wurden. Die EU schlägt eine Herabstufung des Schutzstatus vor, was regional für Diskussionen sorgt. Wie sich die Rückkehr des Wolfs auf die Landwirtschaft auswirkt, und welche Herausforderungen und Lösungen es gibt, erfahren Sie hier.

Die Rückkehr des Wolfes in Deutschland sorgt für anhaltende Diskussionen, insbesondere im Kreis Ravensburg. Hier gibt es derzeit keinen gesicherten Nachweis für einen Wolf. Im benachbarten bayerischen Landkreis Oberallgäu hingegen wurden Wölfe zuletzt im September 2024 nachgewiesen. Tobias Abele, Förster und Wildtierbeauftragter im Landkreis Ravensburg, äußerte sich in einem Vortrag über mögliche Wolfszuzüge über die Adelegg und warnte gleichzeitig, dass Vorhersagen über das Auftauchen von Wölfen stark spekulativ seien.

Die Rückkehr des Wolfs, der nach 200 Jahren Abwesenheit in Baden-Württemberg wieder auftaucht, schafft sowohl Sorgen als auch Diskussionen, besonders unter Nutztierhaltern. Abele betonte, dass Begegnungen mit Wölfen in der Regel keine Gefahr für Menschen darstellen. In den letzten 20 Jahren wurde kein aggressives Verhalten von Wölfen dokumentiert. Als vorbeugende Maßnahme gab Abele Empfehlungen für den Umgang mit Wölfen: Respekt und Abstand sind wichtig, Aufmerksamkeits-erregung wird angeraten, und man sollte sich langsam entfernen. Diese Tipps kommen in einer Zeit, in der Herdenschutz und der Umgang mit Wolfrissen besonders relevant sind.

Änderung des Schutzstatus

Ein weiterer Aspekt der Debatte ist der Schutzstatus des Wolfs, der nun auf dem Prüfstand steht. Die EU-Kommission hat einen Vorschlag zur Herabstufung des Wolfschutzes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ unterbreitet. Diese Änderung, die am 7. März 2025 in Kraft trat, geschieht im Rahmen eines Übereinkommens von Bern. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, weist darauf hin, dass Wolfsrudel in einigen Regionen eine Gefahr für Nutztiere darstellt.

Der Vorschlag zielt darauf ab, lokalen Behörden eine aktivere Bewirtschaftung der Wolfspopulationen zu ermöglichen, um sowohl die biologische Vielfalt als auch die Lebensgrundlagen in ländlichen Gebieten zu sichern. Umweltkommissarin Jessika Roswall hebt ebenfalls hervor, dass der Schutz der Wölfe zu ihrer Erholung beigetragen hat, jedoch bestehen in einigen Regionen überzählige Wolfspopulationen.

Kritik und Konsequenzen

Die geplante Änderung des Schutzstatus ist auf breite Kritik von Naturschutzexperten und Umweltorganisationen gestoßen. Der WWF Deutschland appelliert an die Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament, die Integrität der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) zu wahren. Dr. Sybille Klenzendorf vom WWF kritisiert, die Herabstufung des Schutzstatus erfolge ohne neue wissenschaftliche Erkenntnisse und weicht vom Prinzip ab, Entscheidungen auf einer wissenschaftlichen Basis zu treffen.

Auf der anderen Seite wird der Abschuss von Wölfen als Maßnahme zur Verringerung von Schäden bei Weidetierhaltern als nicht effektiv angesehen. Eine Studie aus der Slowakei zeigt, dass solche Eingriffe keine signifikanten Verbesserungen bringen. Es gibt bereits rechtskonforme Regelungen für den Abschuss von Problemwölfen, aber effektiver Herdenschutz bleibt das wirksamste Mittel, um Nutztierrisse zu reduzieren.

Die Diskussion über den Wolf und den möglichen Wechsel des Schutzstatus bleibt also spannend. Die Entscheidung darüber liegt vor allem im Handlungsbereich der Politik, die nun gefordert ist, die Interessen der verschiedenen Regionen und ihrer Bewohner sowie die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Einklang zu bringen.

In Baden-Württemberg wurden 2015 erstmals wieder Wölfe nachgewiesen, die der Schweizer Alpenpopulation zugeordnet werden. Bis 2021 wurden zehn verschiedene Wölfe in Baden-Württemberg registriert, vorwiegend im Schwarzwald. Abele nannte die Adelegg als ein mögliches Wolfsgebiet, das möglicherweise in Zukunft mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.

Schwäbische berichtet, dass der Schutzstatus des Wolfs gemäß einem Vorschlag der EU-Kommission herabgestuft werden könnte. Der WWF Deutschland warnt jedoch vor negativen Folgen und fordert Maßnahmen, die den Schutz der Wölfe nicht gefährden.

Referenz 1
www.schwaebische.de
Referenz 2
germany.representation.ec.europa.eu
Referenz 3
www.wwf.de
Quellen gesamt
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