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Der mysteriöse Puma von Tiahuanaco: Illegaler Kulturgüterhandel enthüllt!

Ein antiker Puma aus Bolivien steht in einer Sonderausstellung im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover. Die Schau beleuchtet den illegalen Kulturgüterhandel und die problematische Herkunft präkolumbischer Objekte.

Im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover wird der „Puma von Tiahuanaco“ präsentiert, eine antike Steinfigur aus Bolivien, die etwa 1.500 Jahre alt ist. Diese besondere Figur, die in der Tiahuanaco-Kultur als Symbol für Stärke und Weisheit gilt, war 1971 illegal erworben worden. Der illegale Handel mit solchen Kulturgütern ist ein anhaltendes Problem in Südamerika, wo viele präkolumbische Objekte unerlaubt ausgegraben und auf dem Markt angeboten werden. Dieser Puma, der 2023 ins Museum gelangte, steht im Mittelpunkt einer Sonderausstellung, die seit dem 20. Dezember 2023 zu sehen ist. Ziel der Ausstellung ist es, auf den illegalen Kulturgüterhandel aufmerksam zu machen und das Bewusstsein für dessen problematische Herkunft zu schärfen.

Die Ausstellung trägt den Titel „WechselWelten. Ein Puma zwischen den Welten“ und thematisiert die illegalen Praktiken, die seit der spanischen Invasion in Südamerika verankert sind. Oftmals werden Objekte von Zwischenhändlern geschmuggelt und gelangen in europäische Museen. In diesem Kontext ist es erwähnenswert, dass Boliviens Regierung bereits in den 1960er-Jahren Maßnahmen ergriffen hat, um die Plünderungen von archäologischen Stätten zu stoppen.

Die Tiahuanaco-Kultur und ihre Bedeutung

Tiahuanaco war um 300 v. Chr. ein bedeutendes kulturelles und spirituelles Zentrum der Aymara-Kultur. Die antike Stadt ist für ihre eindrucksvollen Tempelanlagen bekannt, die jedoch in der Kolonialzeit systematisch plündert wurden. Historische Berichte belegen, dass der Puma von Tiahuanaco durch illegale Ausgrabungen an die Oberfläche gelangte. Bereits zur Zeit der Dürreperio­den, die zum Verfall der Stadt führte, begannen Siedlungen als Steinbrüche genutzt zu werden. Eine Kabinettssausstellung mit dem Titel „Status quo Museum? Ein Puma zwischen den Welten“ ergänzt die Hauptausstellung und ruft zur Diskussion über die Herkunft und die Restitution gestohlener Kulturgüter auf.

Der Puma gilt nicht nur als wichtiges Symbol in der präkolumbischen Darstellung, sondern hat auch in modernen esoterischen und schamanischen Kreisen an Bedeutung gewonnen. Er wird häufig als Krafttier angesehen, das Stärke und Weisheit verkörpert.

Restitution und rechtliche Rahmenbedingungen

Angesichts der problematischen Herkunft vieler Sammlungsstücke sieht sich das Niedersächsische Landesmuseum mit Fragen bezüglich der Annahme der Schenkung des Pumas konfrontiert. Es gibt Bedenken, ob die Figur ohne eine Ausfuhrgenehmigung nach Deutschland gelangte. Die Rechtslage ist in Deutschland unklar; einige Museen haben bereits ihre Praktiken geändert und kaufen keine Objekte mehr ohne rechtmäßige Genehmigung.

Auf internationaler Ebene fordert die UNESCO, unterstützt von der Deutschen UNESCO-Kommission, die Ratifizierung der UNESCO-Konvention von 1970 und des UNIDROIT-Abkommens von 1995. Diese Initiativen zielen darauf ab, den illegalen Handel mit Kulturgütern zu stoppen und die Rückführung gestohlener Objekte zu erleichtern. Laut Berichten liegen die aktuellen Problematiken des Verlaufes und des Schutzes von Kulturgütern besonders in Entwicklungsländern, wo sie häufig Raub und Plünderung zum Opfer fallen.

Die Ausstellung, die bis zum 31. März läuft, wird von Kuratorenführungen begleitet. Interessierte können die Ausstellungen besuchen und an Diskussionen rund um das Thema Restitution und Kulturgüterschutz teilnehmen. Weitere Veranstaltungen sind für den 24. Januar und den 21. Februar geplant.

Für mehr Informationen zu den Hintergründen des kulturellen Erbes und den rechtlichen Maßnahmen, die den Kulturgüterschutz betreffen, bieten die Artikel von Kreiszeitung, taz und UNESCO wertvolle Einblicke.

Referenz 1
www.kreiszeitung.de
Referenz 2
taz.de
Referenz 3
bne.unesco.de
Quellen gesamt
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