
Am 31. Januar 2025 wird eine beeindruckende Menschenkette um das Hamburger Rathaus gebildet, initiiert von der Bewegung „Omas gegen Rechts“. Diese Aktion ist eine klare Ansage gegen die Alternative für Deutschland (AfD) sowie andere rechte Parteien, die in den letzten Jahren immer mehr Einfluss gewonnen haben. Die Veranstalter haben sich mit dem Aufruf, „Wir wollen keine rechten Parteien in unserer Bürgerschaft!“, auf die soziale Verantwortung und die Gefahren des Rechtsextremismus berufen, wie Tag24 berichtet.
Die Menschenkette wird um 14 Uhr an der Reesendamm/Ecke Jungfernstieg beginnen. Ziel ist es, ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt, Menschenrechte und Toleranz zu setzen, während gleichzeitig der Einfluss der AfD aus dem Rathaus ferngehalten wird. Trotz ihrer vergleichsweise geringen Stärke in Hamburg, wo sie weniger Einfluss hat als in anderen Bundesländern, sehen die Initiatoren eine dringliche Notwendigkeit, rechtsextreme Ideologien zu bekämpfen. Laut den Veranstaltern führt das Wirken rechte Parteien zu sozialen Ungerechtigkeiten, Hass, Gewalt und letzten Endes zu einer Bedrohung der Demokratie.
Vorgeschichte und Kontext der Protestaktion
Am 26. Januar, einen Tag vor der Menschenkette, findet bereits eine Demonstration des ‚Harburger Bündnis für Demokratie und Vielfalt‘ in Heimfeld statt. Die Mobilisierung für eine gerechte und vielfältige Gesellschaft ist somit im vollen Gange. Die Protestaktion wird auch von den negativen Aspekten des AfD-Wirkens geprägt. Die Partei wird als menschenfeindlich, rassistisch, misogyn und intolerant beschrieben. Kritiker werfen ihr vor, ausländische Arbeitskräfte zu vertreiben und den Klimaschutz zu gefährden, was die Dringlichkeit dieser Menschenkette weiter unterstreicht.
Die Veranstaltung ist so gestaltet, dass ein Bereich für vulnerable Menschen, wie Kinder und Menschen mit Handicap, bereitgestellt wird. Dies geschieht, um sicherzustellen, dass alle, die ihre Stimme gegen den Rechtsextremismus erheben möchten, die Möglichkeit dazu haben. Ein weiterer Aspekt der Aktion ist, dass am selben Tag AfD-Politikerin Alice Weidel im Rathaus spricht. Hierzu ruft das ‚Hamburger Bündnis gegen Rechts‘ zu einer anschließenden Demo um 17 Uhr in der Kirchenallee vor dem Hauptbahnhof auf, um sich gegen die Auftritte der AfD zu positionieren.
Ein breiter gesellschaftlicher Protest
Solche Proteste finden nicht nur lokal, sondern auch in anderen Städten und ländlichen Regionen Deutschlands statt. Die gesellschaftliche Mobilisierung ist dabei bemerkenswert. Wie Forschung und Lehre erläutert, nehmen auch Menschen aus ländlichen Gebieten und Familien mit Kindern an den Demonstrationen teil, was die breite Akzeptanz für eine klare Botschaft gegen Rechtsextremismus zeigt. Die Teilnahme von Kindern an solchen Protesten führt zu einer intensiven Debatte, ob dies als Instrumentalisierung betrachtet werden sollte, oder ob es vielmehr Ausdruck einer tiefen gesellschaftlichen Sorge ist.
Durch offene Diskurse und den Austausch von Ideen, wird der Charakter der Protestaktionen sowohl in Städten als auch im ländlichen Raum geprägt. Dennoch gibt es Unterschiede in der Schwelle zur Teilnahme, insbesondere in gebieten mit einer stärkeren rechten Szene. Angesichts all dieser Aspekte repräsentiert die bevorstehende Menschenkette eine Chance für eine zivilgesellschaftliche Befreiung und das Festigen demokratischer Werte, die auf langfristigen gesellschaftlichen Wandel abzielen.
Die gewählten Formen des Protests sind nicht nur entscheidend für die Sichtbarkeit der Anliegen, sie fördern auch eine Identitätsbildung unter den Teilnehmenden und bieten Raum für Humor und Kreativität, um mehr Menschen zu erreichen. In einer Zeit, in der viele besorgt um die Zukunft der Demokratie sind, bieten solche Aktionen Hoffnung und die Möglichkeit der Selbstbestimmung für die demokratische Zivilgesellschaft.