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Cybergefahr in BW: So schützen Sie Ihr Unternehmen vor Betrug!

Am 18. April 2025 warnt das BW-Landeskriminalamt vor einem hohen Risiko für Cyberattacken. Neue Sicherheitsangebote für Unternehmen betonen die Bedeutung von Zwei-Faktor-Authentifizierung und Schulungen.

Das Risiko von Cyberattacken bleibt in Deutschland weiterhin hoch. Laut dem Baden-Württembergischen Landeskriminalamt gab es im vergangenen Jahr rund 15.000 Cyberangriffe aus dem Inland, was einer Steigerung von 11% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Außerdem verzeichnete das Innenministerium etwa 30.000 Cybercrime-Taten aus dem Ausland. In diesem alarmierenden Kontext sind Unternehmen gefordert, ihre digitalen Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern. Der Vorfall bei Wiegert & Bähr, einem Turbinenhersteller aus Renchen, verdeutlicht dies eindrücklich. Das Unternehmen wurde um mehr als 500.000 Euro betrogen, nachdem Betrüger den E-Mail-Zugang einer Mitarbeiterin hackten und die Bankverbindungen änderten. Der Betrugsfall fiel erst zufällig auf, und trotz Meldung bei der Polizei blieb der Vorfall unaufgeklärt.

Um Unternehmen, insbesondere kleinen und mittleren, Unterstützung zu bieten, wird ein neues Angebot zur Verbesserung des Online-Schutzes bereitgestellt. Sicherheits-Checkups, organisiert von der Industrie- und Handelskammer, sollen IT-Sicherheit durch regelmäßige Überprüfungen steigern. Ähnliche Initiativen werden auch von Handwerkskammern in Baden-Württemberg angeboten. Landesinnenminister Thomas Strobl betont die Wichtigkeit dieser Maßnahmen und die Notwendigkeit, die digitale Sicherheit von Unternehmen zu fördern.

Notwendige Maßnahmen zur Cybersicherheit

Um sich besser vor Cyberangriffen zu schützen, müssen Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifen. Dazu gehört die Einführung von Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), die eine zusätzliche Sicherheitsebene bietet. Diese kann das Passwort um einen weiteren Faktor ergänzen oder es sogar komplett ersetzen. Jedes Mal, wenn sich eine Person in ein System einloggt, muss sie zusätzlich zu ihrem Passwort auch einen zweiten Faktor eingeben, beispielsweise einen Bestätigungscode, der an ihr Smartphone gesendet wird. Dies schützt vor unbefugtem Zugriff, selbst wenn ein Passwort bekannt geworden ist. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt, diese Sicherheitsmaßnahme nicht zu deaktivieren, um Identitätsdiebstahl und Datenverlust zu vermeiden.

Die Implementierung von 2FA wird in der Wirtschaft immer wichtiger, um kritische Konten, wie beispielsweise im Online-Banking, E-Mail und sozialen Medien, zu schützen. Laut vpnranks.com nutzten 79% der Befragten im Jahr 2021 2FA, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 53% in 2019. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2025 nahezu alle Unternehmen von dieser Technologie Gebrauch machen werden. Zudem schätzen Experten, dass 62% der Unternehmen bis Ende 2025 Multi-Faktor-Authentifizierung implementieren könnten, wobei bereits 57% dies heute tun.

Finanzielle Investitionen in Cybersicherheit

Um sich für die Herausforderungen der digitalen Sicherheit zu wappnen, plant der Geschäftsführer von Wiegert & Bähr, Markus Rest, jährlich 8.000 Euro in Cybersicherheit zu investieren. Er ist sich der Risiken bewusst und hat bereits Maßnahmen wie Mitarbeiterschulungen und die Beauftragung eines Cybersecurity-Unternehmens ergriffen. Zudem wird eine Cyberversicherung in Erwägung gezogen, um potenzielle finanzielle Schäden abzusichern. Die Krankheitskosten durch Cyberangriffe sind enorm, und viele Taten bleiben unentdeckt. Daher ist eine Investition in Prävention für Unternehmen unerlässlich.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass Cybersicherheit ein zentraler Bestandteil der Unternehmensführung ist, der nicht vernachlässigt werden darf. Die Zunahme von Cyberattacken erfordert durchdachte Strategien und Investitionen in geeignete Technologien und Schulungen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Zahlen und Trends zeigen, dass sich Unternehmen verstärkt mit der Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen wie der Zwei-Faktor-Authentifizierung auseinandersetzen müssen, um auf der sicheren Seite zu sein.

In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen und der potenziellen Bedrohungen ist eine proaktive Haltung bei der Cybersicherheit nicht nur ratsam, sondern notwendig.

Referenz 1
www.swr.de
Referenz 2
www.bsi.bund.de
Referenz 3
www.vpnranks.com
Quellen gesamt
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