
In einem Erlebnisbad in Niederbayern kam es zu einem Chlorgasaustritt, bei dem fünf Mitarbeiter verletzt wurden. Glücklicherweise befanden sich zum Zeitpunkt des Vorfalls keine Badegäste in der Einrichtung. Die Verletzten erlitten leichte bis mittelschwere Verletzungen und wurden umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr war schnell vor Ort und sorgte dafür, dass das Schwimmbad belüftet wurde, um die gefährliche Luft zu klären. Anwohner wurden über die Warnapp Nina informiert und gebeten, Fenster geschlossen zu halten und in geschlossenen Räumen zu bleiben.
Die Polizei gab an, dass außerhalb der unmittelbaren Umgebung keine Gefahr bestehe. Der Betreiber des Erlebnisbades erklärte, dass es sich um eine technische Störung handelte, die durch Anwenderfehler verursacht wurde. Laut dem Betreiber war die Menge des ausgetretenen Chlorgases gering.
Gefahren von Chlorgas
Chlorgas hat eine Vielzahl gefährlicher Eigenschaften. Es wirkt ätzend auf die Atemwege und kann im schlimmsten Fall zu Flüssigkeit in der Lunge führen, was lebensgefährlich ist. Chlor wird häufig in Schwimmbädern zur Desinfektion des Wassers eingesetzt. Es ist unerlässlich, dass das Wasser regelmäßig aufbereitet wird, um Verunreinigungen und Keime zu entfernen. Die unsachgemäße Handhabung von Chlor, insbesondere beim Wechsel von Flaschen, stellt eine ernsthafte Gefahr dar.
Nach Informationen auf Sifa Sibe gab es in Deutschland zwischen 2010 und 2016 insgesamt 187 Chlorgas-Freisetzungen, wobei über 50 Prozent der Fälle Verletzte betrafen. Fehler beim Flaschenwechsel sind oft die Hauptursache für solche Vorfälle. Ein bekannter Vorfall betraf einen Auszubildenden, der durch ein nicht vollständig geschlossenes Flaschenventil verletzt wurde. Dieser Vorfall zeigt, wie wichtig die Einhaltung von Arbeitsschutzvorgaben und die Nutzung persönlicher Schutzausrüstung (PSA) sind.
Empfehlungen zur Unfallverhütung umfassen die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen und die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen. Zusätzlich wird in der Branche über den Einsatz von Restdrucksicherungen in Chloranlagen diskutiert. Als alternative Desinfektionsmethode wird die Elektrolyse-Desinfektion des Schwimmwassers in Betracht gezogen, um die Risiken im Zusammenhang mit der Chlornutzung zu minimieren.
Auf PNP wird berichtet, dass das Erlebnisbad vorerst geschlossen bleibt, um die Umstände des Vorfalls zu klären und um sicherzustellen, dass solche Vorfälle in der Zukunft vermieden werden. Eine weitere Untersuchung ist bereits im Gange, um die genauen Ursachen und die Verantwortlichkeiten zu klären.