
Chemnitz hat einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung eines nationalen Wasserstoffzentrums erreicht. Bundesminister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing (FDP), übergab einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 84,4 Millionen Euro. Diese Finanzierung markiert einen wichtigen Schritt in der Etablierung des Hydrogen Innovation Centers (HIC), das als einer von vier Standorten des Innovations- und Technologiezentrums für Wasserstoff (ITZ) fungieren wird. Die anderen drei Standorte befinden sich in Pfeffenhausen, Duisburg sowie in einem Verbund aus Bremerhaven, Hamburg und Stade. Die Verwaltungsvereinbarung zur Finanzierung zwischen dem Bundesministerium und dem sächsischen Wirtschaftsministerium wurde bereits im August 2024 geschlossen, so saechsische.de.
Der Freistaat Sachsen kofinanziert das Projekt mit 14 Millionen Euro, sodass die finanzielle Grundlage für den Bau des Wasserstoffzentrums gesichert ist. Das HIC ist der erste Standort, der die Finanzierungszusage erhalten und die erforderliche beihilferechtliche Genehmigung aus Brüssel erlangt hat. Die Bauplanung sowie die notwendigen Genehmigungen sollen zeitnah abgeschlossen werden, um schnell mit der Grundsteinlegung zu beginnen.
Aufbau und Betrieb des Wasserstoffzentrums
Das Wasserstoffzentrum wird eine Test- und Entwicklungsumgebung mit entsprechender Wasserstoffinfrastruktur, H₂-Laboren, Büroflächen und Container-Stellplätzen bieten. Die Eröffnung und der Beginn der ersten Unterstützungsangebote für Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind für den Sommer 2025 vorgesehen. Die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts ist für 2026 geplant, und das gesamte Projekt soll bis 2029 abgeschlossen sein.
Das HIC wird kleinen und mittelständischen Unternehmen, Automobilzulieferern sowie Industrieunternehmen Hilfestellungen bei der Entwicklung von Komponenten und Systemen für die Wasserstoffwirtschaft bieten. Darüber hinaus sollen attraktive Bedingungen für Startups im Bereich Wasserstofftechnologien geschaffen werden. Bis zu 100 neue Arbeitsplätze könnten im Wasserstoffzentrum entstehen, was nicht nur die regionale Wirtschaft stärkt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten könnte.
Unterstützung durch die Bundesregierung
Die Bundesregierung hat zudem einen One-Stop-Shop für Wasserstoff eingerichtet, der allgemeine Informationen, Projektbeispiele sowie Beratungs- und Serviceleistungen bündelt. Durch die Lotsenstelle Wasserstoff können Unternehmen und Institutionen Unterstützung bei der Identifizierung passender Förderoptionen erhalten. Die DIHK bietet einen Überblick über verschiedene Förderprogramme, die das Wachstum von Wasserstoffprojekten in Deutschland unterstützen.
- Modul 1: Förderung durch das BMWK für internationale Vorhaben zur Erzeugung, Speicherung, Transport und Anwendung von grünem Wasserstoff.
- Modul 2: Förderung durch das BMBF für Grundlagenforschung, wissenschaftliche Studien und Ausbildungsmaßnahmen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Klimaschutz im Mittelstand. Eine Klimaschutzoffensive für den Mittelstand wird durch Darlehen bis zu 25 Millionen Euro unterstützt, um Unternehmen in ihren Klimaschutzmaßnahmen zu fördern.
Diese umfassenden Maßnahmen zeugen von der Entschlossenheit der Bundesregierung, die Entwicklung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland voranzutreiben und das Land als führenden Akteur auf diesem wichtigen Gebiet international zu positionieren.