
Am 18. Januar 2025 erlebte die Stadt Chemnitz einen bedeutenden Moment in ihrer Geschichte, als sie offiziell das Programm zur Kulturhauptstadt Europas 2025 eröffnete. Der Festakt fand in der Chemnitzer Oper statt und zog rund 700 geladene Gäste an. Unter ihnen waren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer und EU-Kommissar Glenn Micallef, die alle die kulturelle Vielfalt der Stadt lobten. Micallef betonte die Bedeutung europäischer Kultur und gratulierte Chemnitz und Nova Gorica als Kulturhauptstädte des Jahres 2025.
An diesem Tag wurde das Motto des Kulturhauptstadtjahres vorgestellt: „C the Unseen“. Diese Worte stehen für eine Vision, die nicht nur den kulturellen Reichtum der Stadt zeigen soll, sondern auch die Gemeinschaft und den Zusammenhalt fördern möchte. Über 1.000 Veranstaltungen sind bis zum Ende des Jahres 2025 geplant, um sowohl Einheimische als auch Besucher anzuziehen.
Eröffnungsveranstaltungen und Sicherheitsvorkehrungen
Die erste große Veranstaltung nach dem Festakt fand am Karl-Marx-Monument statt. Die Open-Air-Show, die um 19 Uhr begann, erwartete mehrere zehntausend Gäste. Direkt davor, ab 17 Uhr, wurde der Einlass geöffnet, jedoch waren Sicherheitskontrollen notwendig. Es wurde darauf geachtet, dass gefährliche Gegenstände wie Glasflaschen und Waffen nicht mitgebracht wurden. Taschen und Rucksäcke, die größer als DIN A4 waren, mussten an Abgabestellen untergebracht werden.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hob die Bedeutung der Kulturhauptstadt Chemnitz für die europäischen Werte, Demokratie und Dialog hervor. Währenddessen fanden in der Innenstadt bereits am Nachmittag Konzerte und Auftritte auf drei Bühnen statt, mit Künstlern wie Alexander Scheer und Andreas Dresen. Auch das kulinarische Angebot mit der „Küche der Nationen“ präsentierte die Vielfalt der Stadt.
Demonstrationen und die Rolle der Zivilgesellschaft
Parallel zu den Feierlichkeiten kam es zu mehreren Demonstrationen, darunter eine rechtsextreme Kundgebung mit etwa 400 Teilnehmern und einer Gegendemonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes mit über 1.000 Teilnehmern. Polizeipräsenz war in den betroffenen Bereichen erhöht, um die Sicherheit zu gewährleisten. Vor dem Hintergrund dieser Spannungen betonte der Ostbeauftragte Carsten Schneider die Chance für Westdeutsche, Chemnitz neu zu entdecken.
Diverse Alexionen, wie der Beitrag von Bürgern und Freiwilligen, zeigen den Wunsch der Chemnitzer, eine neue Seite in der Geschichte ihrer Stadt aufzuschlagen. Es wird sogar ein Projekt namens „Mitziehen“ geben, bei dem 120 Freiwillige eine historische Dampflokomotive durch die Innenstadt ziehen.
Ein Jahr voller Kultur
Chemnitz plant nicht nur Ausstellungen und Festivals, sondern auch zahlreiche kulturelle Projekte zur Stärkung der Zivilgesellschaft. Der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ soll langfristige Vorteile bringen und die lokale sowie regionale Entwicklung durch Kultur fördern. In der Region beteiligen sich 38 Städte und Gemeinden am Programm, mit der Erwartung, dass über zwei Millionen Besucher im Jahr 2025 willkommen geheißen werden.
Mit dem heutigen Tag beginnt Chemnitz eine transformative Reise, die nicht nur die Stadt selbst, sondern auch ganz Sachsen prägen könnte. Durch das umfangreiche Programm und die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure wird die Kulturhauptstadt zu einem Schmelztiegel der Ideen und Perspektiven in Europa.
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