
Am Dienstagabend, dem 21. Januar 2025, ereignete sich im Klinikum Ansbach ein bedauerlicher Arbeitsunfall. Eine 54-jährige Mitarbeiterin verschüttete in einem OP-Saal rund drei Liter der Chemikalie Formalin. Diese entschied sofort, die Feuerwehr zu alarmieren, nachdem eine 47-jährige Reinigungskraft mit der gefährlichen Substanz in Kontakt kam.
Die Reinigungskraft klagte nach dem Vorfall über akute Kopfschmerzen und Schwindel, was sie dazu veranlasste, sich in ärztliche Obhut zu begeben. Sie wurde zur Beobachtung stationär aufgenommen. Feuerwehrleute reinigten daraufhin den OP-Saal unter Verwendung von Schutzkleidung, um sicherzustellen, dass keine weiteren Gefahren für die Anwesenden bestanden. Weitere Details zu diesem Vorfall sind derzeit nicht bekannt, was möglicherweise auf die andauernde Untersuchung des Events zurückzuführen ist (inFranken).
Die Gefahrenstoffe im Krankenhaus
Krankenhäuser, wie das Klinikum in Ansbach, sind komplexe Organisationen, in denen eine Vielzahl an Gefahrenstoffen eingesetzt werden. Diese Stoffe können ernsthafte Risiken für die Gesundheit der Mitarbeiter und Patienten darstellen. Paracelsus‘ berühmter Grundsatz, dass „All Ding ist Gift, alleine die Dosis macht’s“, ist im Gesundheitswesen von zentraler Bedeutung. Die korrekte Handhabung und klare Betriebsanweisungen sind essenziell, um Unfälle wie den in Ansbach zu vermeiden (sicheres-krankenhaus).
Formalin, eine häufig verwendete chemische Verbindung in der medizinischen Praxis, ist nur einer von vielen Gefahrstoffen, die in Kliniken vorkommen. Zu den weiteren zählen unter anderem erstickende und narkotisch wirkende Gase, sowie hautschädigende Stoffe und CMR-Stoffe (krebserregend, mutagen, reproduktionstoxisch). Insgesamt sind in Deutschland etwa 100.000 Medikamente verfügbar, deren Gefährdungen gründlich evaluiert werden müssen (sifa-sibe).
Schutzmaßnahmen und betriebliche Anweisungen
Zur Minimierung der Risiken ist die Gefährdungsbeurteilung gesetzlich vorgeschrieben und sollte gemäß TRGS 400 umgesetzt werden. Betriebshinweise, die auf der Gefährdungsbeurteilung basieren, sind unverzichtbare Arbeitsdokumente, die klare Anweisungen für den Umgang mit Gefahrstoffen bieten. Der Aufbau dieser Anweisungen legt fest, welche Schutzmaßnahmen, Verhaltensregeln und Notfallmaßnahmen zu beachten sind.
Fachkräfte für Arbeitssicherheit arbeiten eng mit Führungskräften, Beauftragten für Hygiene, Umweltschutz und anderen relevanten Fachgebieten zusammen, um sichere Bedingungen im Krankenhaus zu gewährleisten (sicheres-krankenhaus). Die Verantwortung für die Erstellung und Aktualisierung dieser Anweisungen liegt bei den Führungskräften, die ebenfalls für die Schulung der Mitarbeiter zuständig sind.
In Anbetracht des Vorfalls im Klinikum Ansbach wird deutlich, wie wichtig es ist, rechtzeitig auf Gefährdungen zu reagieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.