
In den letzten Jahren haben Selbstbedienungskassen (SB-Kassen) in deutschen Supermärkten, insbesondere bei Rewe, an Bedeutung gewonnen. Diese Technologie ermöglicht es Kunden, ihre Einkäufe selbst zu scannen und zu bezahlen, was vor allem Zeit sparen soll. Allerdings sind auch Schwierigkeiten mit diesen Kassen nicht selten. So berichtete ein Rewe-Kunde auf Reddit von einer unerfreulichen Erfahrung an einer SB-Kasse, als er für ein einfaches Abendessen schnelle Einkäufe tätigen wollte. Der Scanner forderte plötzlich eine Altersverifikation, und eine rote Lampe signalisierte die Notwendigkeit einer Überprüfung. Es dauerte ganze 10 Minuten, bis ein Mitarbeiter eintraf, ohne sich für die Wartezeit zu entschuldigen. Solche Vorfälle werfen Fragen zur Effizienz und Benutzerfreundlichkeit dieser Systeme auf.
Rewe hat bereits Pläne zur flächendeckenden Einführung der SB-Kassen. Bis Ende 2024 soll die Anzahl von über 1.000 auf 1.800 Supermärkte steigen, die mit diesen Kassen ausgestattet sind. Dies signalisiert den festen Willen des Unternehmens, die Selbstbedienungserfahrung für die Kunden zu optimieren, während gleichzeitig die traditionellen Kassenservices beibehalten werden.
Künstliche Intelligenz im Einzelhandel
Eine interessante Entwicklung im Bereich der SB-Kassen ist die Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI). Laut dem ZDF nutzen Unternehmen wie Rewe, Ikea und Rossmann bereits KI-Systeme, um das Kundenverhalten in Echtzeit zu analysieren. Diese Technologien haben das Potenzial, Probleme wie Betrug und Fehlbedienungen erheblich zu minimieren. Erfahrungsberichte aus dem deutschen Einzelhandel zeigen, dass eine Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften in den letzten Jahren auf diese Technologien gesetzt hat, und die Nachfrage wird nur weiter steigen.
Mit über 20.000 SB-Kassen in mindestens 6.000 Geschäften in Deutschland fordern Händler heraus, trotz des erhöhten Diebstahlrisikos, das diesen Kassen anhaftet. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass das Diebstahlrisiko an SB-Kassen um 15-30% höher ist als an herkömmlichen Kassen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, setzen Händler Algorithmen ein, die Auffälligkeiten im Einkaufen identifizieren, darunter nicht gescannte Artikel und Abweichungen zwischen Warenkorb und Einkaufszettel.
Diese Systeme sind darauf ausgelegt, den Kassenmitarbeitern still alarmierende Hinweise zukommen zu lassen, ohne dass der Kunde dies wahrnimmt. Die ständige Verbesserung der Technologie zeigt bereits erste Erfolge: Verluste für Händler können um bis zu 75% gesenkt werden, während Fehltransaktionen an SB-Kassen von 3% auf unter 1% gedrückt werden können.
Ausblick auf die Zukunft
Die Implementierung solcher KI-Systeme erfordert jedoch sorgfältige Planung und Tests. Unternehmen wie Ikea wollen bereits im kommenden Jahr die Software in 54 Filialen einführen. Gleichzeitig untersuchen auch Firmen wie Kaufland, Lidl und Obi den Nutzen von KI-Technologien an ihren SB-Kassen. Trotz Fortschritten im Bereich der Künstlichen Intelligenz bleibt die Kommunikation darüber in vielen Fällen zurückhaltend.
Die Technologien, die an SB-Kassen zum Einsatz kommen, werden sich weiterentwickeln und eine bedeutende Rolle im Einzelhandel spielen. Die Frage bleibt jedoch, ob diese Entwicklungen das Einkaufserlebnis für die Kunden tatsächlich verbessern können und wie die Balance zwischen einer schnellen Abwicklung und dem Schutz vor Diebstahl gehalten werden kann. Die rasante Evolution dieser Systeme wird sicherlich auch in Zukunft viele Diskussionen anstoßen.