
In Grimma wird derzeit ein moderner Industriepark gebaut, der die größte Baustelle der Stadt darstellt. Unter der Leitung von Celine Buschkamp, einer Bauleiterin aus Bielefeld, entsteht diese ambitionierte Initiative des Immobilienentwicklers Hines im Gewerbegebiet Nord, direkt an der B107 in Richtung Trebsen. Der Bau umfasst eine halbe Kilometer lange Struktur mit sechs Einheiten, die jeweils über bis zu zehn Verlade-Tore verfügen.
Der geplante Industriepark soll im Herbst fertiggestellt werden und bietet eine Gesamtfläche von über 100.000 Quadratmetern. Er wird voraussichtlich bis zu 600 Arbeitsplätze schaffen, obwohl zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Mieter für die Hallen gefunden werden konnten. Celine Buschkamp hat zuvor eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert und Bauingenieurwesen studiert, bevor sie in dieser verantwortungsvollen Position tätig wurde.
Ein besonderes Arbeitsumfeld
Während des Projekts lebt Buschkamp zusammen mit ihrem Team in einem Containerdorf auf der Baustelle, das auch ihr Büro beherbergt. Diese ungewöhnliche Wohnsituation führt zu einer engen Zusammenarbeit im Team. Sie kocht für mehrere Tage im Voraus und organisiert gemeinsame Grillabende, um den Zusammenhalt zu stärken. Die Arbeitstage beginnen um 7 Uhr und enden um 19 Uhr. Um sich fit zu halten, ist sie Mitglied in einem Fitnessclub.
Die Generalunternehmung für den Industriepark hat die Firma Köster übernommen. Diese wird das Gebäude schlüsselfertig übergeben und dabei verschiedene nachhaltige Elemente integrieren. So ist die Planung des Parks auf Umweltfreundlichkeit ausgelegt, mit begrünten Fassaden, Bäumen und Lärmschutzwänden. Zudem wird das Regenwasser in Erdsenken versickert und Photovoltaikanlagen sind auf den Dächern vorgesehen. Die Tragschicht unter den Hallen besteht aus Hausmüllverbrennungsasche, was die Nachhaltigkeit des Bauprojektes weiter unterstreicht.
Nachhaltigkeit im Fokus
Industrieparks spielen eine entscheidende Rolle in der globalen Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, wie chemanager-online.com berichtet. Sie ziehen Unternehmen, Investoren und Fachkräfte an und fördern die Konzentration von Wissen und Innovationskraft. Diese Transformation ist besonders wichtig, um den Herausforderungen des Klimawandels entgegenzutreten und die Klimaziele in Deutschland zu erreichen.
In Deutschland gelten Industrieparks zunehmend als Vorbilder für die nachhaltige Transformation des Chemiesektors. Mit dem European Green Deal von 2019 hat die EU klare Ziele zur Senkung des CO2-Ausstoßes formuliert. Der Druck auf die energieintensive Industrie wächst, während die globalen Herausforderungen bleiben. Aufgrund von hohen Energiekosten und Inflation sehen viele Unternehmen die Attraktivität der deutschen Industrieparks sinken, was zu einer möglichen Abwanderung in Länder mit besseren Bedingungen führen könnte.
Celine Buschkamp und ihr Team sind sich der Herausforderungen bewusst. Torsten Beilenhoff, ein erfahrener Polier, lobt die fachlichen und menschlichen Qualitäten von Buschkamp. Ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit wird als Schlüssel zum Erfolg bei diesem bedeutenden Projekt hervorgehoben. Die Entwicklung eines gemeinsamen Zielbildes und transparente Kommunikation werden als entscheidend angesehen, um die Bedürfnisse und Herausforderungen zu adressieren und Lösungen für mögliche Zielkonflikte zu finden.
Mit dem Bau des Industrieparks in Grimma wird ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Industriegestaltung in Deutschland unternommen. Die frühe Erkennung und Nutzung von Chancen kann dazu beitragen, ein positives Zukunftsbild für den Standort zu realisieren.