
Beim Neujahrsempfang des CDU-Kreisverbands in Schwäbisch Gmünd äußerten führende Politiker und Wirtschaftsvertreter ihre Besorgnis über die aktuelle wirtschaftliche Situation in der Region. Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hob in ihrer Rede hervor, dass Bosch als größter Arbeitgeber in Gmünd einen entscheidenden Einfluss auf die lokale Wirtschaft hat. Der Abbau von bis zu 2.000 Stellen ab 2027 sorgt in Schwäbisch Gmünd für Schock und Besorgnis, da derzeit noch 3.600 Menschen am Bosch-Standort beschäftigt sind. Dies könnte zudem zu einem Rückgang der Kaufkraft und sinkenden Steuereinnahmen führen. [SWR] berichtet, dass die Stadt früher mit rund 5.000 Arbeitsplätzen einer der bedeutendsten Bosch-Standorte war.
Die Kreisvorsitzende Heike Brucker der CDU-Ostalb forderte ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik und kritisierte, dass Baden-Württemberg beim Wirtschaftswachstum hinterherhinkt. Zurzeit wird die wirtschaftliche Lage als besorgniserregend eingeschätzt. Sie erklärte, dass eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation vorrangig vor den kommenden Wahlen notwendig sei. Auch Prof. Dr. Holger Kaßner beteiligte sich an der Diskussion und betonte, dass Technologieoffenheit entscheidend für die wirtschaftliche und umweltpolitische Situation sei. Insbesondere der Umstieg auf Elektromobilität und alternative Lösungen wie Wasserstoff und E-Fuels sind hierbei von großer Bedeutung.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Chancen
Die Ministerin sieht 2025 als Schicksalsjahr für Deutschland und fordert eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik. Sie bezeichnete die Abschaffung der E-Mobil-Förderung und das neue Heizungsgesetz als gravierende Fehler der Ampel-Koalition. Diese politischen Entscheidungen werden als Bremsklötze für notwendige Fortschritte angesehen. In diesem Kontext wurde auch der geplante Technologiepark in Bargau erwähnt, der sich mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien befassen soll, obwohl unklar bleibt, wie viele Arbeitsplätze er schaffen wird.
Die aktuellen Zahlen spiegeln eine düstere wirtschaftliche Realität wider: Das baden-württembergische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2023 preisbereinigt um 0,6 % gefallen und liegt damit unter dem bundesweiten Niveau, das einen Rückgang von 0,3 % verzeichnete. Der langfristige wirtschaftliche Zustand hat sich seit dem Einbruch im Pandemiejahr 2020 nicht ausreichend erholt. [Statistik-BW] berichtet, dass die reale Wirtschaftsleistung in Baden-Württemberg etwa 0,5 % über dem Niveau des Corona-Vorjahres 2019 liegt.
Die IHK Ostwürttemberg äußerte hingegen optimistischen Grund, dass eine Erholung der Automobil- und Zulieferindustrie innerhalb des nächsten ein bis zwei Jahre möglich sei. Dieser Ausblick könnte den besorgten Bürgern und Händlern in der Region etwas Hoffnung auf eine wirtschaftliche Belebung geben. Oberbürgermeister Richard Arnold zeigte sich besorgt über die möglichen Einbußen bei den Steuereinnahmen, insbesondere im Hinblick auf die sinkenden Einkommensteuererträge.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftlichen Herausforderungen in Schwäbisch Gmünd und darüber hinaus entwickeln werden. Die Machbarkeit schneller Gespräche zwischen der Bosch-Geschäftsführung und dem Betriebsrat wurde gefordert, um die Zukunft des Standortes zu sichern und gleichzeitig die Arbeitsplätze zu retten. Die Hoffnung liegt auf einer dynamischen Wirtschaft, die Innovationskraft fördert und sich auf dem Weltmarkt behauptet.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik lesen Sie die Artikel von [Schwäbische Post], [SWR] und [Statistik-BW].