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Catcalling in Deutschland: Frauen fürchten sich vor verbaler Belästigung!

Am 8. März 2025 beleuchtet eine Umfrage die gesellschaftliche Wahrnehmung von Catcalling in Deutschland. Während in vielen Ländern verbale sexuelle Belästigung gesetzlich geahndet wird, bleibt sie hier straffrei. Wie empfinden Frauen solche Übergriffe?

In zahlreichen europäischen Ländern wird verbale sexuelle Belästigung, bekannt als Catcalling, bereits bestraft. Laut einem Bericht von Nordkurier können die Geldstrafen für solche Taten bis zu 750 Euro betragen. In Deutschland jedoch ist diese Form der Belästigung bisher nicht als Straftat erfasst, was bei vielen Frauen Besorgnis und Unbehagen auslöst.

Die Definition von verbaler sexueller Belästigung in Deutschland umfasst bereits alltägliche Äußerungen wie Hinterherpfeifen oder Sprüche wie „Hey Süße“. Trotz der damit verbundenen Stigmatisierung empfinden viele Menschen derartige Belästigungen als harmlos. Eine Video-Umfrage des Nordkurier zeigt schockierende Antworten von Frauen, die immer wieder mit solchen Bemerkungen konfrontiert werden. Ihre Erlebnisse dokumentieren die emotionalen Belastungen, die solche Situationen mit sich bringen.

Die Realität von Catcalling

Unter dem Begriff Catcalling versteht man eine Form der verbalen sexuellen Belästigung im öffentlichen Raum, welche laut anwalt.de verschiedene Formen annehmen kann. Dazu zählen anzügliche Bemerkungen, aufdringliche Blicke, Pfiffe und sogar direkte Aufforderungen zu sexuellen Handlungen. Ziel ist es oft, die andere Person herabzuwürdigen, was sich fundamental vom Flirten oder dem Geben von Komplimenten unterscheidet.

Der Mangel an legalen Konsequenzen in Deutschland, wo Catcalling nicht unter einen spezifischen Straftatbestand fällt, hat zu einer weit verbreiteten Diskussion über die Notwendigkeit einer gesetzlichen Regulierung geführt. In Ländern wie Frankreich, Belgien und Portugal ist Catcalling bereits strafbar, und es drohen empfindliche Bußgelder. Die Rechtslage in Deutschland hingegen erfordert für eine strafrechtliche Verfolgung eine körperliche Berührung, weshalb verbale Übergriffe nicht ausreichend geahndet werden können.

Öffentliche Wahrnehmung und Forderungen

Eine umfassende Umfrage, die von kripoz.de veröffentlicht wurde, zeigt, dass Catcalling von vielen als gesellschaftliches Problem angesehen wird. Von 2868 Befragten identifizierten sich 72% als weiblich, und 95% der weiblichen Teilnehmer berichteten von Erfahrungen mit menschlichen Belästigungen im öffentlichen Raum. Die Umfrage ergab auch, dass 42% der Betroffenen Angst vor weiteren (sexuellen) Übergriffen haben.

Die emotionale Reaktion auf Catcalling reicht von Genervtheit über Scham bis hin zu Wut. 78,1% der Teilnehmenden sehen in Catcalling ein gesellschaftliches Problem, und 90% fordern eine staatliche Regulierung. Ein bemerkenswerter Teil der Befragten würde auch eine Normierung von Catcalling zu einer Ordnungswidrigkeit unterstützen.

Die Ergebnisse verdeutlichen den Bedarf nach einem rechtlichen Schutz gegen verbale sexuelle Belästigung und legen nahe, dass eine klare gesetzliche Regelung notwendig ist. Vorschläge zur Schaffung eines neuen Tatbestandes im Sexualstrafrecht sind aktuell in Diskussion.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
www.anwalt.de
Referenz 3
kripoz.de
Quellen gesamt
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