
Die Bundestagswahl 2025, die am 23. Februar 2025 stattfinden wird, ist bereits in aller Munde. Forscher der Otto-Friedrich-Universität Bamberg beschäftigen sich intensiv mit Themen, die für den Ausgang dieser Wahl von zentraler Bedeutung sind. Dabei stehen neben Wahlkampfstrategien auch klimarelevante und soziale Aspekte im Fokus der Diskussionen.
Prof. Dr. Matthias Dütsch hebt hervor, dass arbeitsmarktpolitische Themen eine herausragende Rolle in den Wahlprogrammen spielen werden. Die Herausforderungen, die durch Digitalisierung, Dekarbonisierung und den Fachkräftemangel entstehen, erfordern politisches Handeln in Form besserer Bildung, flexiblerer Arbeitszeiten und höherer Löhne. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Krisen, die auch übergreifender Natur sind, wie vom Deutschen Klima-Konsortium (DKK) angemerkt wird.
Klimaschutz im Zentrum der Wahlprogramme
In einem Brief an die Parteiführungen von CDU, SPD, Grünen, FDP, AfD und BSW fordert das DKK eine verstärkte Berücksichtigung des Klimaschutzes in den Wahlprogrammen. Der Klimawandel und das Artensterben stellen ebenso fortwährende Herausforderungen dar wie bewaffnete Konflikte und gesellschaftliche Verteilungskämpfe. Die UN World Meteorological Organisation (WMO) berichtete, dass die globale Durchschnittstemperatur von Januar bis September 2024 1,54°C über dem vorindustriellen Niveau lag, während in Deutschland das Temperaturmittel im Herbst 2024 um 1,7°C über dem Referenzwert lag.
Die Wissenschaft fordert konkret, dass durch die politischen Programme bis 2030 Treibhausgasemissionen um mindestens 65% und bis 2040 um mindestens 88% gesenkt werden sollen. Auch die sozialen Aspekte in der Klimapolitik dürfen nicht vernachlässigt werden, um negative Verteilungswirkungen zu vermeiden. Der DKK sieht in einer evidenzbasierten Klimapolitik eine Chance zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft.
Wahlkampfmanagement und Herausforderungen
Das Wahlkampfmanagement wird durch verschiedene Phasen strukturiert. In der Vorbereitungsphase, die etwa zwei Jahre vor der Wahl aktiv wird, erfolgt eine politische Planung und die Entwicklung einer Grundphilosophie. Werbeagenturen werden dabei beauftragt, erste Strategien zu entwickeln. In der Schlussphase des Wahlkampfs, die sechs Wochen vor der Wahl beginnt, liegt der Fokus auf der Mobilisierung der Wähler.
Die Strategien der Parteien müssen die aktuellen Herausforderungen adressieren. Prof. Dr. Olaf Hoffjann betont, dass Wahlkämpfe als Wettbewerb der Ideen angesehen werden sollten. Die Parteien stehen vor der Frage, ob sie große gesellschaftliche Probleme ansprechen oder diesen ausweichen. In diesem Zusammenhang wird das Thema Klimaschutz, wie bereits erwähnt, eine zentrale Rolle spielen.
Besonders in der Endphase wird es entscheidend, relevante Themen zur richtigen Zeit zu setzen. Wichtige Themenbereiche wie wirtschaftliche Entwicklung, soziale Gerechtigkeit und Umweltpolitik werden von den Parteien in den Wahlkampf integriert. So ist es auch auffällig, dass Parteien in dieser Phase stark auf ihre Spitzenkandidaten setzen müssen, die Glaubwürdigkeit und Vertrauen ausstrahlen sollen.
Die Koalitionsbildung nach der Ampelregierung zeigt bereits heute erste Herausforderungen auf. Prof. Dr. Ulrich Sieberer identifiziert mögliche Koalitionen wie Schwarz-Rot und Schwarz-Grün, die jedoch Kompromisse erfordern. Dies könnte zu möglichen Enttäuschungen bei den Wählern führen.
Die kommenden Wochen und Monate bis zur Bundestagswahl 2025 versprechen, durch dynamische Entwicklungen und viele Herausforderungen geprägt zu werden. Der Ausgang der Wahl hängt sowohl von der Wahlkampfstrategie als auch von den zugrunde liegenden Themen ab, die die Parteien in den Mittelpunkt rücken werden.
Für detaillierte weitere Informationen zu den Wahlvorbereitungen und den wissenschaftlichen Analysen besuchen Sie die Artikel von der Universität Bamberg hier, des Deutschen Klima-Konsortium hier und Informationen zur Wahlkampfstrategie auf der Webseite der bpb hier.