
Am 17. Februar 2025 warnt die Bundesbank vor erheblichen negativen Auswirkungen der angestrebten Zölle von US-Präsident Donald Trump auf die deutsche Wirtschaft. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel äußerte sich in Frankfurt besorgt über die Risiken eines potenziellen Abschottungskurses der USA und prognoszierte ein mögliches Minus von fast 1,5 Prozentpunkten in der deutschen Wirtschaftsleistung bis 2027.
Die Möglichkeit neuer Zölle wird als größtes Risiko für die bereits geschrumpfte deutsche Wirtschaft bewertet. In Zeiten, in denen die Bundesregierung sowie führende Ökonomen für 2023 nur ein geringes Wachstum erwarten, zwang diese Warnung zur Aufmerksamkeit. Nagel betonte, dass die Zollerhöhungen auf Importe aus China bis auf 60 Prozent steigen könnten und dass auch auf Produkte aus Deutschland sowie anderen Ländern Zölle von bis zu 10 Prozent in Betracht gezogen werden.
Folgen der Zölle
Trump möchte damit unter anderem die geplante Senkung des Körperschaftssteuersatzes von 21 auf 15 Prozent finanzieren. Wie ZDF berichtet, liegt das chronische Handelsdefizit der USA im letzten Jahr bei über 773 Milliarden Dollar. Zölle stellen für Trump eine Einnahmequelle dar, wobei US-Unternehmen faktisch die höheren Zölle zu tragen haben. Das könnte in der Folge die Verbraucherpreise erhöhen, was wiederum die Inflation anheizt und das reale Haushaltseinkommen der Amerikaner drückt.
Die Inflation in den USA könnte durch diese Maßnahmen steigen, was die Federal Reserve in ihrer Zinspolitik zusätzlich behindern könnte. Der aktuelle Leitzins liegt bereits zwischen 4,50 und 4,75 Prozent, und Szenarien einer steigenden Inflationsrate könnten die politische Richtung der Zentralbank beeinflussen.
Experten von Investment Week warnen zudem, dass die deutschen Exporte in die USA durch die angestrebten Zölle um bis zu 15 Prozent sinken könnten. Der Austausch zwischen den beiden Ländern ist von besonderer Bedeutung, da allein im Jahr 2023 Waren im Wert von über 157,9 Milliarden Euro aus Deutschland in die USA exportiert wurden.
Wirtschaftliche Implikationen
Ein weiterer Einfluss der neuen Zölle könnte eine Importschwemme aus China nach Europa zur Folge haben, was die Handelsbeziehungen zwischen Europa und den USA weiter belasten könnte. Die Zölle könnten weniger Innovation und höhere Lieferkettenkosten verursachen, was Unternehmen längerfristig schaden könnte. Zudem könnte die Kaufkraft der Verbraucher durch höhere Preise beeinträchtigt werden.
Die Bundesbank hebt hervor, dass die Situation auch Auswirkungen auf die USA haben wird, wenn nicht nur die deutschen Exporte betroffen sind, sondern ebenso die Kaufkraftverluste und erhöhten Kosten für Vorleistungen zu spüren sein werden. Die Inflationsrate könnte in den USA steigen, was den Bemühungen der Regierung zuwiderlaufen würde, die die Zollerhöhungen als 안전한 Lösung darstellen wollte.
Zusammenfassend verdeutlicht die aktuelle Lage, wie Zölle ein zentrales Element der Handelspolitik darstellen und signifikante Auswirkungen auf internationale Handelsbeziehungen haben können. Die Entwicklungen in der Zolldebatte könnten sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene weitreichende wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen.