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Bürgermeister Kuhn: Bartholomä soll nicht von Windkraft umzingelt werden!

Bürgermeister Kuhn kritisiert die Windkraftpläne der Regionalverbände. Bei einer Veranstaltung in Bartholomä diskutieren Anwohner über den Einfluss von Windrädern auf den Erholungsort. Experten äußern Bedenken zur Effizienz.

Am 3. Februar 2025 fand in der TSV-Halle in Bartholomä eine Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative „Lebensraum Albuch“ statt. Der Andrang war groß, die Halle war nahezu voll besetzt. Ziel der Veranstaltung war es, die Bürger über den aktuellen Stand und die Planungen im Bereich Windkraft aufzuklären. Besondere Beachtung fanden die Prognosen und Absichten der Regionalbezirke Stuttgart und Ostwürttemberg, die den Bau weiterer Windräder in der Region vorsehen.

Bürgermeister Thomas Kuhn äußerte sich während der Veranstaltung besorgt über die zukünftige Entwicklung Bartholomäs. Er bemängelte die Fremdbestimmung durch die Regionalverbände und warnte vor einer „Umbauung“ der Gemeinde mit Windkraftanlagen, die teilweise Höhen von bis zu 290 Metern erreichen könnten. Derzeit gibt es rund um Bartholomä bereits 24 Windkraftanlagen, darunter 16 in Lauterstein, 5 in Lauterburg und 3 auf dem Falkenberg, die zusammen den größten Windpark in Baden-Württemberg bilden.

Bedenken gegenüber Windkraft

Kuhn stellte die Frage in den Raum, ob Bartholomä als staatlich anerkannter Erholungsort mit den geplanten Windkraftanlagen noch Erholung bieten kann. Auch die Effizienz der Windkraft wurde von mehreren Referenten in Zweifel gezogen. Prof. Dr. Eduard Heindl von der Hochschule Furtwangen betonte, dass Windkraft nur an windigen Standorten sinnvoll sei und verwies darauf, dass der Süden Deutschlands oft als „Windloch“ gilt. Er schätzt, dass für die vollständige Ablösung des stillgelegten AKW Neckarwestheim rund 1200 Windkraftanlagen notwendig wären.

Dipl. Ing. Willy Fritz äußerte ähnliche Bedenken und informierte die Teilnehmer, dass Windkraftanlagen in Baden-Württemberg an bis zu 176 Tagen im Jahr weniger als 20 % ihrer Nennleistung erbringen. An 45 Tagen käme es gar zu einem Stillstand der Anlagen. Dies alles verdeutlicht die intellektuelle Diskussion über die Realisierbarkeit der geplanten Pläne und die Notwendigkeit einer breiteren Betrachtung der Energieversorgung.

Diskussion über Flächennutzung

Die Regionalverbände Stuttgart und Ostwürttemberg haben den Auftrag, 18 % der Flächen für erneuerbare Energien auszuweisen. In Ostwürttemberg fehlen hierfür allerdings noch etwa 650 Hektar. Der Regionalverband plant aktuell eine Flächennutzung von 4.500 Hektar für Windkraft. Die Bürgerinitiative berichtete, dass eine gewisse Reduzierung der Windkraftpläne in Aussicht steht, die Regionalverbände jedoch an einer Übererfüllung der Vorgaben festhalten, indem sie 2,6 % statt der geforderten 1,8 % anstreben.

Die erste Anhörung der Einwände fand am selben Tag statt, und Dr. Karen Debler von der Bürgerinitiative informierte über die Möglichkeit einer Anpassung, während die Mehrheit der Bürger in Bartholomä dem geplanten Ausbau der Windkraft skeptisch gegenübersteht.

Technologische Entwicklungen zielen darauf ab, Windkraftanlagen mit höheren Nennleistungen zu konstruieren. Aktuelle Windräder erreichen Nabenhöhen von bis zu 160 Metern. Onshore-Anlagen können bis zu 5 MW leisten, während Offshore-Anlagen in der Planung bis zu 15 MW erreichen sollen. Diese Veränderungen könnten Einfluss auf die zukünftige Erzeugungskapazität und den Ertrag haben.

Zusammenfassend ist die Diskussion um den Windkraftausbau in Bartholomä auch ein Spiegelbild der breiteren Debatte über die nachhaltige Energiepolitik in Deutschland. Angesichts der Erwartungen der Regionalverbände und der Besorgnis der Bürger bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird.

Für weitere Informationen zu den Themen Windkraft und Energienutzung besuchen Sie die Rems Zeitung, die Gmünder Tagespost und e-genius.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
www.gmuender-tagespost.de
Referenz 3
www.e-genius.at
Quellen gesamt
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