
Am 3. Februar 2025 stehen viele Bürgergeld-Empfänger vor der Herausforderung, die Kosten des Deutschlandtickets zu stemmen. Dieses Ticket, das seit dem 1. Mai 2023 als Nachfolger des 9-Euro-Tickets angeboten wird, hat sich als attraktive Möglichkeit zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs etabliert. Der monatliche Preis beträgt derzeit 58 Euro, was einen Anstieg von 9 Euro im Vergleich zum Vorjahr darstellt, wie Südkurier berichtet.
Mit dem Deutschlandticket können alle Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs bundesweit genutzt werden. Dennoch werfen ökonomisch schwache Gruppen, allen voran Bürgergeld-Empfänger, berechtigterweise Fragen bezüglich der Finanzierung auf. Der Regelsatz für Bürgergeld beträgt 563 Euro, wobei für Verkehr und Mobilität lediglich 50,49 Euro eingeplant sind. Damit bleibt ihnen ein monatlicher Restbetrag von 7,51 Euro, was die Anschaffung des Tickets für viele unmöglich macht, wie die Bürger-Geld-Plattform feststellt.
Regionale Sonderlösungen und Zuschüsse
In Anbetracht dieser finanziellen Realität fordern sozialpolitische Vertreter ein bundesweites Sozialticket, das speziell für Empfänger von Sozialleistungen wie Bürgergeld konzipiert ist. Der Preis eines solchen Tickets könnte zwischen 19 und 29 Euro liegen. Doch die Einführung eines solchen Tickets bleibt ungewiss, da bereits die Einführung des Deutschlandtickets eine Herausforderung darstellte, wie Bürger-Geld berichtet.
Immerhin haben einige Bundesländer eigene Lösungen entwickelt. In Hessen gibt es beispielsweise das „Hessenpass mobil“, das Zuschüsse von 39 Euro für das Deutschlandticket ermöglicht. In Hamburg wird ein Sozialrabatt auf 35,50 Euro monatlich angeboten, während in Nordrhein-Westfalen das „Deutschlandticket Sozial“ für 39 Euro erhältlich ist. Berlin bot bis zum 11. Dezember 2024 das „Berlin-Abo“ für 29 Euro an, welches jedoch nicht mehr verkauft wird. Anderswo, wie in Bremen, erhalten Berechtigte ein ermäßigtes Ticket für 35,20 Euro, und im Saarland sind zwei Varianten – „Fair-Ticket“ und „Fair-Ticket Plus“ – für 31,30 Euro und 42,10 Euro erhältlich, respektive.
Technische Hürden und Ausnahmeregelungen
Eine weitere Problematik stellt die ausschließliche Online-Erwerbsmöglichkeit des Deutschlandtickets dar. Diese Hürde ist für viele potenzielle Nutzer, insbesondere ältere und behinderte Menschen, ein großes Hindernis, was die Nutzung des Angebots betrifft. Die Bundesregierung hat auf diese Bedenken reagiert und ermöglicht den Erwerb des Tickets nun auch am Schalter in Papierform.
Das Jobcenter gewährt Zuschüsse zum Deutschlandticket nur in besonderen Ausnahmefällen. Dies umfasst vor allem Situationen, in denen ein erhöhter Fahrtkostenbedarf besteht, der länger als drei Monate anhält. In der Regel müssen Bürgergeld-Empfänger an anderen Lebenshaltungskosten sparen, um sich das Ticket leisten zu können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation für Bürgergeld-Empfänger beim Deutschlandticket angespannt bleibt. Ohne ein bundesweit gültiges Sozialticket ist die Mobilität für viele Menschen in Deutschland stark eingeschränkt.