
Am 1. und 2. März 2025 wurde der alternative Jugendclub „Jamm“ in Senftenberg von über 30 vermummten Personen angegriffen, was ein alarmierendes Zeichen für die zunehmende Gewaltbereitschaft in der Region darstellt. Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) hat sich in ihrer Stellungnahme klar gegen Diskriminierung und Gewalt positioniert und zeigt sich besorgt über die gesellschaftliche Atmosphäre in der Lausitz. Sie sieht ihre Verantwortung, ihre Studierenden und Beschäftigten in diesem unsicheren Umfeld zu schützen. Die Reaktion der Verantwortlichen vor Ort verhinderte Schlimmeres, sodass den Angreifern kein gewaltsames Eindringen in den Jugendclub gelang. Die BTU-Präsidentin, Prof. Gesine Grande, verurteilte die Vorfälle und betonte die Wichtigkeit von Weltoffenheit und Toleranz.
Am späten Samstagabend war der Jugendclub Ziel eines prämeditierten Angriffs, der offenbar von rechtsextremen Gruppen organisiert wurde. Zuvor hatten Mitarbeiter des Clubs auffällige Autos bemerkt, deren Insassen die Umgebung beobachteten. Gegen 23 Uhr erhielt die Polizei einen Notruf, und die Beamten waren mit einem Großaufgebot vor Ort, darunter auch die Bereitschaftspolizei. Ungeachtet intensiver Fahndungsaktionen konnten jedoch keine tatverdächtigen Personen ermittelt werden. Die Angreifer riefen rechte Parolen, was ihre mutmaßliche Zugehörigkeit zur Fanszene von Energie Cottbus unterstreicht. Diese ist bekannt für ihre Verbindungen zur rechtsextremen Szene.
Ein bedrohliches Umfeld
Die Vorfälle werfen Schatten auf die Sicherheit in Senftenberg, insbesondere für die junge Generation, die oft von rechter Gewalt betroffen ist. Viele der Gäste im Jugendclub waren während des Angriffs in Panik, und die Vereinsvorsitzende, Sara Orlamünder, erklärte den Angriff als „auf uns alle“ gerichtet. Die zunehmende Zahl rechter Schmierereien in der Umgebung des „Jamm“ verdeutlicht darüber hinaus einen beunruhigenden Trend.
In Deutschland ist ein Anstieg rechtsextremer Gewalt unübersehbar. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz gibt es etwa 32.000 rechtsextrem gesinnte Personen, davon sind 13.000 als gewaltbereit einzustufen. Die Bundesinnenministerin hat Rechtsextremismus als die größte Bedrohung für die Sicherheit im Land bezeichnet. Gewaltakte, wie der in Hanau im Jahr 2020, zeigen, dass rechtsextreme Motive oft in Mord und Terror münden.
Rechtsextremismus im Fokus
Der Vorfall im Jugendclub „Jamm“ erinnert an die rechte Gewalt der 90er-Jahre und soll ein Weckruf für die Gesellschaft sein. Angriffe auf politische Gegner und eine wachsende Aggressivität sind Symptome eines Problems, das seit Jahren besteht. Die Verknüpfung von gewalttätigen Übergriffen im Internet und der realen Welt ist besorgniserregend. Täter radikalisieren sich nicht mehr nur innerhalb von Kameradschaften, sondern auch durch das Ansehen von rechtsextremen Inhalten online.
Die BTU hat sich klar gegen diese Entwicklung positioniert und betont, wie wichtig die Unterstützung von Partnern und Verbündeten ist, die sich für eine demokratische Kultur einsetzen. In Anbetracht der jüngsten Ereignisse in Senftenberg ist es entscheidend, dass Bildungseinrichtungen, die Gesellschaft und die politischen Entscheidungsträger gemeinsam gegen diese Formen der Gewalt vorgehen.
Die BTU und andere Organisationen setzen sich für eine offene und tolerante Gesellschaft ein und wollen durch Aufklärung und Engagement ein Zeichen gegen Hass und Intoleranz setzen. Wir müssen uns bewusst machen, dass die Gefahren des Rechtsextremismus nicht nur historisch sind, sondern auch in der Gegenwart existieren, als akute Bedrohung für die demokratischen Werte unserer Gesellschaft.
Für weitere Informationen und Hintergründe zu diesen Ereignissen verweisen wir auf die Berichterstattung von BTU, Tagesspiegel und zur allgemeinen Situation bpb.