
In Wilstedt, einem kleinen Ort rund 30 Kilometer nordöstlich von Bremen, wird derzeit ein dritter Windpark geplant. Derzeit existieren dort bereits zwei Windparks, die seit 2008 in Betrieb sind. Der neue Windpark, Wilstedt-Süd, umfasst sechs Windenergieanlagen und ging 2021 in den Bau. Die modernen Anlagen wurden auf Pfahlgründungen errichtet, die auf die spezifischen geologischen Gegebenheiten des moorigen Bodens abgestimmt sind. Laut porr.de können die bestehenden Windkraftwerke jährlich etwa 24.000 4-Personen-Haushalte mit Strom versorgen.
Parallel zu den Windprojekten wird ein Solarpark in der Wüllenheide geplant, der ursprünglich im Gemeinderat diskutiert werden sollte, jedoch von der Tagesordnung genommen wurde. Der Gemeinderat hat beschlossen, zunächst die Meinung der Bevölkerung einzuholen, weshalb eine Sitzung am 10. März einberufen wurde. Der Solarpark, wie in weser-kurier.de berichtet, wird grob auf eine Fläche von 15 bis 17 Hektar mit einer Leistung von rund 20 Megawatt (peak) geschätzt. Diese Kapazität würde genug Strom für etwa 4700 Haushalte bereitstellen.
Einbindung der Bevölkerung
Mayor Traugott Riedesel hebt hervor, dass die Gemeinde die Bürger frühzeitig in das Projekt einbinden möchte, um eine offene Diskussion zu ermöglichen. Die Flächen für den Solarpark, die von WiNRG vorgeschlagen werden, könnten sogar auf bis zu 25 Hektar erweitert werden, abhängig von der Zustimmung der Grundstückseigentümer. Dies zeigt das Bedürfnis nach Bürgerbeteiligung, welches sich auch in aktuellen Diskussionen um Wind- und Solarparks widerspiegelt. Laut erneuerbareenergien.de ist die Einbindung der Bevölkerung entscheidend für den Erfolg solcher Projekte.
Kommunen und Entscheidungsträger fordern zunehmend die Mitwirkung der betroffenen Bürger, um die Akzeptanz erneuerbarer Energien zu erhöhen und Transparenz zu schaffen. WiNRG plant zusätzlich, die finanziellen Beteiligungsformen zu gestalten, um einen Ausgleich zwischen den Interessen der Projektträger und der Anwohner zu erreichen. Bürgermeister Riedesel hat auch vorgeschlagen, eine wissenschaftliche Begleitung für das Solarprojekt in Anspruch zu nehmen, um eine fundierte Basis für Entscheidungen zu ermöglichen.
Finanzielle Aspekte und Infrastruktur
Die finanziellen Rahmenbedingungen sind ebenfalls ein zentraler Aspekt. Der Solarpark könnte für die Gemeinde zusätzliche Einkünfte durch Gewerbesteuer und sogenannte Akzeptanzabgaben generieren. Diese Abgaben liegen bei 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde und zusätzlich 0,1 Cent pro Einwohner. Die hohen Infrastrukturkosten für die Entwicklung des Solarparks sind nicht zu unterschätzen. Ein Umspannwerk in Quelkhorn ist mit etwa 4 Millionen Euro veranschlagt, während die Stromleitungen mit rund 120.000 Euro pro Kilometer zu Buche schlagen. Die geplante Leitung wird voraussichtlich 12 bis 14 Kilometer lang sein.
Zusätzlich zu dem Solarpark in Wilstedt sind weitere Projekte in der Region in Planung. So soll ein Solarpark in Buchholz auf einer Fläche von 34 Hektar eine Leistung von 45 Megawatt (peak) erzielen. Weitere Solarparkplanungen in Bülstedt, Westertimke und Kirchtimke befinden sich momentan in einem frühen Stadium. Die nächste Sitzung des Wilstedter Gemeinderates findet am 10. März um 20 Uhr im kirchlichen Gemeindehaus Am Brink statt, wo die Bürger die Gelegenheit haben, ihre Meinungen zu äußern und Fragen zu stellen.