
Am 20. Januar 2025 hat Israel bedeutende Schritte unternommen, um die Trinkwasserversorgung im Gazastreifen zu verbessern. Eine neu installierte Wasserentsalzungsanlage, betrieben von UNICEF, wurde mit zusätzlichem Strom versorgt, wodurch die Produktion von reinem Trinkwasser von 5.000 auf 20.000 Kubikmeter pro Tag steigen konnte. Diese Maßnahme hat das Ziel, die Gebiete Deir al-Balah, Chan Junis und Al-Mawasi zu versorgen. Trotz dieser Fortschritte warnen die UN vor einem drohenden Mangel an sauberem Wasser, der zu Krankheitsausbrüchen führen könnte. Es muss zudem betont werden, dass die neue Stromleitung so installiert wurde, dass sie nicht von Hamas oder anderen Gruppen missbraucht werden kann, berichtet die FAZ.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt jedoch kritisch. Laut einem Bericht von Oxfam ist die Wasserversorgung in dem Gebiet um 94 Prozent eingebrochen. Pro Person stehen lediglich 4,74 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung, was nur einem Drittel des in Notfällen empfohlenen Minimums entspricht. Die extreme Knappheit an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen hat dazu geführt, dass 26 Prozent der Bevölkerung an vermeidbaren Krankheiten erkranken. Die Wasserversorgungsinfrastruktur ist erschüttert, da israelische Militäraktionen vier von fünf Abwasserpumpen und alle Kläranlagen zerstört haben, erklärt Oxfam-Vertreter Oxfam.
Militärische Auseinandersetzungen und Geiselaustausch
Das militärische Geschehen in der Region bleibt angespannt. Israelische Streitkräfte haben in den letzten Tagen zahlreiche Ziele der Hizbullah im Libanon angegriffen, während die libanesische Armee die südlichen Vororte von Beirut abgeriegelt hat, um mögliche Terroranschläge zu verhindern. Berichten zufolge führte ein Luftangriff zu unbestätigten Meldungen über zivile Verletzte und den Tod eines Hizbullah-Kommandeurs. Die USA haben ihre Staatsbürger aufgefordert, den Libanon aufgrund der eskalierenden Gewalt zu verlassen. Zudem plant Israel eine mögliche Bodenoffensive im Libanon, um die Hizbullah zu schwächen, was die Lage weiter destabilisieren könnte, wie von der FAZ berichtet.
In den letzten Tagen gab es zudem Fortschritte im Geiselaustausch. Gesundheitsberichte zu den drei freigelassenen Geiseln, die nach Israel zurückgebracht wurden, sind stabil, wobei eine der Geiseln, Emily Damari, während ihrer Entführung zwei Finger verloren hat. Bundeskanzler Olaf Scholz forderte weitere Freilassungen von Geiseln sowie mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. Am kommenden Samstag ist ein weiterer Austausch von 30 israelischen Geiseln geplant, während im Gegenzug 90 palästinensische Häftlinge freigelassen werden sollen. Diese Entwicklungen wurden auch von der CNN aufgegriffen.
Gesundheitskrise im Gazastreifen
Die generelle Gesundheitslage in Gaza ist alarmierend. Laut der WHO hat die 15-monatige militärische Kampagne Israels verheerende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung gehabt. Nur die Hälfte der 36 Krankenhäuser ist teilweise funktionsfähig, und das Risiko von Mangelernährung und Krankheiten steigt weiter. Die WHO plant, einen 60-Tage-Plan zur Wiederherstellung der Gesundheitsinfrastruktur umzusetzen, einschließlich Initiativen zur Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern sowie zur Verbesserung der Impfmaßnahmen. Die Organisation fordert alle beteiligten Parteien auf, sich an den Waffenstillstand zu halten und Lösungen für die anhaltende Krise im besetzten palästinensischen Gebiet zu suchen, um die humanitäre Notlage zu lindern, wie die CNN berichtet.