
Ein massiver Waldbrand hat sich in der vergangenen Nacht entlang der kalifornischen Pazifikküste entzündet und erreicht derzeit den wohlhabenden Stadtteil Pacific Palisades in Los Angeles. Der Brand brach am Dienstagvormittag (Ortszeit) aus und breitete sich schnell inmitten von heftigen Winden aus. Laut Welt wurden bereits erste Evakuierungen angeordnet, wobei die Behörden mehrere Anwohner dazu aufforderten, ihre Häuser zu verlassen. Dichte Rauchentwicklung hängt über Los Angeles und viele betroffene Bürger berichten von blockierten Straßen und einem chaotischen Zustand.
Der Waldbrand hat inzwischen mehr als 81 Hektar trockenes Gestrüpp in Beschlag genommen und erzeugt eine massive Rauchwolke. Anwohner in der Gegend von Venice Beach berichteten, dass die Flammen sichtbar waren. Auch der Schauspieler James Woods, wohnhaft in der Region, teilte Videos der Flammen in der Nähe seines Hauses in sozialen Medien. Die Evakuierungen betreffen Tausende von Menschen, darunter prominente Bürger wie Cher, Jane Seymour und Dick Van Dyke, die in der Nähe leben, wie Süddeutsche berichtet.
Evakuierungen und Sicherheitsmaßnahmen
Behörden haben Teile der Interstate 10 und des Pacific Coast Highway für nicht lebensnotwendigen Verkehr gesperrt, um die Evakuierungsbemühungen zu erleichtern. Besorgte Bürger wie Kelsey Trainor schilderten, wie die Straßen blockiert waren und Nachbarn in Panik gerieten. Schauspieler Steve Guttenberg half, Autos beim Verlassen der betroffenen Gebiete zu bewegen. US-Präsident Joe Biden sagte eine geplante Reise nach Riverside County ab und entschied sich dafür, in Los Angeles die Situation zu bewerten, während der Nationale Wetterdienst vor gefährlichen Bedingungen aufgrund umgestürzter Stromleitungen und starker Winde warnte.
Die Wolken am Himmel sind nicht nur auf den Rauch zurückzuführen; die Region hat seit Monaten unter extremen Wetterbedingungen gelitten. In Südkalifornien gab es seit Mai kaum Niederschlag, was die Brandgefahr erheblich erhöht hat. Klimawissenschaftler Daniel Swain hat erneut vor einer langen Periode von Risikofaktoren in Bezug auf Waldbrände gewarnt. Diese Ereignisse sind eine Fortsetzung der beunruhigenden Trends, die in den vergangenen Jahren zu verheerenden Bränden in Kalifornien führten, wie über 1,2 Millionen Hektar, die seit August diesem Jahres bereits verbrannt sind, laut Zeit.
Katrastrophenmanagement und deren Folgen
Die Waldbrände bedrohen nicht nur Leben und Eigentum, sondern belasten auch die lokale Infrastruktur erheblich. Die Premiere von Jennifer Lopez’ neuestem Film „Unstoppable“ wurde aufgrund der Brände abgesagt, was die umfangreichen Auswirkungen auf Kultur und Freizeitaktivitäten in der Region verdeutlicht. Die Energieversorger haben bereits in Erwägung gezogen, den Strom für ungefähr eine halbe Million Kunden vorsorglich abzuschalten, um die Sicherheit bei drohenden Bränden zu gewährleisten. Die Situation erinnert stark an die verheerenden Brände in Malibu im Dezember und wirkt sich direkt auf das Leben der Anwohner und die lokale Wirtschaft aus.
Die gegenwärtigen Brände sind Teil eines größeren Musters akut gewordener klimatischer Veränderungen, welche die Region Kalifornien nachhaltig beeinflussen. Während Feuerwehrleute unermüdlich im Einsatz sind, bleibt die Bevölkerung in einem Zustand der Unsicherheit. Die Gedanken von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom, der den Klimanotstand ausgerufen hat und den steigenden Risiken Rechnung trägt, spiegeln die Dringlichkeit wider, mit der die anhaltende Gefahr von Waldbränden angegangen werden muss.