
Am 19. April 2025 hat sich die Lage in Norditalien aufgrund schwerer Unwetter weiter zugespitzt. Die Zahl der Toten ist auf drei gestiegen. Dabei ertranken zwei Männer, 64 und 33 Jahre alt, in der Nähe von Valdagno, während ein 92-Jähriger, dessen Leichnam in Monteu da Po gefunden wurde, in der Nähe von Turin ums Leben kam. Diese tragischen Vorfälle sind nur Teile der verheerenden Folgen der extremen Wetterbedingungen, die die Region erfasst haben.
Die Wetterlage hat sich zwar am Freitag etwas entspannt, doch viele Flüsse, darunter der Po, traten über die Ufer. In zahlreichen Gemeinden stehen die Straßen unter Wasser, und mehrere Dutzend Menschen mussten von Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden. Auch die Stromversorgung ist in mehreren Gebieten nach wie vor unterbrochen. Um den betroffenen Regionen zu helfen, hat die Regierung von Piemont fünf Millionen Euro für Soforthilfen bereitgestellt. Während in einigen Regionen, wie Südtirol, die Sonne schien, regnete es in anderen ununterbrochen stark.
Schneefall und Verkehrschaos
Zusätzlich zu den Überschwemmungen hat der starke Schneefall in der Schweiz viele Gemeinden in die Isolation geführt. In höher gelegenen Regionen gab es heftige Schneefälle, die dazu führten, dass Straßen und Bahnstrecken gesperrt wurden. Zermatt, ein bekannter Wintersportort, bleibt weiterhin vollständig von der Außenwelt abgeschnitten, und viele Haushalte sind ohne Strom.
In den betroffenen Bergregionen ist die Lawinengefahr extrem hoch, und die Behörden warnen vor umstürzenden Bäumen. Die Wetterbedingungen haben auch den Zugverkehr zwischen Italien und der Schweiz erheblich beeinträchtigt. An einigen Orten, wie auf dem Großen St. Bernhard, wurden bis zu einem Meter Neuschnee gemessen.
Klimawandel als Hintergrund
Diese Wetterereignisse sind nicht isoliert zu betrachten. Experten sehen einen klaren Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Intensität solcher Unwetter. Laut einem Bericht des Weltklimarats kann die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen, wie sie derzeit in Europa auftreten, bis zu neunmal erhöht sein. Die Oberflächentemperatur der Erde steigt ungebremst, während auch der Meeresspiegel und die Treibhausgaskonzentration weiterhin zunehmen, was zur Intensifizierung der Niederschläge beiträgt.
Die Ereignisse in Italien und der Schweiz sind ein eindringlicher Warnruf. Der Mensch ist die Hauptursache für den Klimawandel, und die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, wird immer deutlicher. Der WWF mahnt an, dass eine Begrenzung der Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad Celsius entscheidend ist, um zukünftige Katastrophen zu vermeiden. Ökologische Lösungen, wie die Renaturierung von Gewässern und die Verbesserung der Versickerungsfähigkeit der Böden, werden als Möglichkeiten diskutiert, um den Hochwasserschutz zu fördern und der Klimakrise entgegenzuwirken.
Insgesamt zeigt die aktuelle Lage nicht nur die Dringlichkeit der humanitären Hilfe, sondern auch den langfristigen Handlungsbedarf im Hinblick auf den Klimaschutz, um solche extremen Wetterereignisse zukünftig zu verhindern und deren Folgen zu minimieren.