
Am 17. März 2025 kam es in der Ukraine zu erheblichen militärischen und politischen Entwicklungen, die die angespannte Situation im Land weiter verschärfen. Laut Al Jazeera wurden in Kryvyi Rih insgesamt 11 Personen, darunter zwei Kinder, bei einem russischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet verletzt. Die Angriffe führten zu erheblichen Schäden an mehreren Wohngebäuden und einem Geschäft.
Darüber hinaus berichtete der ukrainische Energiekonzern DTEK von massiven Schäden, die durch russische Angriffe an Energieeinrichtungen in Dnipropetrovsk und Odesa entstanden sind, was zahlreiche Haushalte ohne Strom ließ. Die Kyiv Air Force meldete, dass Moskau über Nacht 178 Drohnen ins Land geschickt habe, von denen 130 abgeschossen und 38 als vermisst gemeldet wurden. Das russische Verteidigungsministerium hingegen gab an, 126 ukrainische Drohnen während eines Übergriffs auf die Regionen Wolgograd und Woronesch abgeschossen zu haben.
Militärische Eskalation und Diplomatie
Inmitten dieser militärischen Eskalation kündigte der US-Präsident Donald Trump Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an, die das Ziel haben, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Putin forderte ukrainische Truppen in der Region Kursk zur Kapitulation auf und versprach ihnen ein gelebtes Dasein sowie eine würdevolle Behandlung. Währenddessen betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass die Kontrolle über das Territorium ein zentrales Anliegen für jede Waffenstillstandsvereinbarung sei und Ukraine keine besetzten Gebiete als Teil Russlands anerkennen werde.
Die politischen Spannungen setzen sich auch international fort. Der britische Premierminister Keir Starmer beschuldigte Putin, nicht ernsthaft an Friedensgesprächen interessiert zu sein, und forderte Russland auf, die Angriffe einzustellen und einem Waffenstillstand zuzustimmen. Selenskyj berief eine offizielle Delegation für zukünftige Friedensgespräche ein, angeführt von seinem Stabschef Andriy Jermak, zu der auch der Außenminister Andrii Sybiha und der Verteidigungsminister Rustem Umerov gehören.
Umerov hatte zuvor Gespräche mit seinen Amtskollegen in der Tschechischen Republik und Italien über militärische Unterstützung und Verteidigungskooperation geführt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stellte klar, dass Russland kein Mitspracherecht bei der Stationierung ausländischer Truppen in der Ukraine habe. In den USA wurde Keith Kelloggs Rolle aufgrund von Vorwürfen über Russlands Wunsch, ihn von den Verhandlungen auszuschließen, geändert, sodass er nun als Gesandter für die Ukraine tätig ist.
Die Geopolitik im Hintergrund
Im weitreichenden geopolitischen Kontext sind die Spannungen zwischen der NATO und Russland nicht neu. Laut Atlantic Forum gibt es in Bezug auf die NATO-Osterweiterung einen häufig zitierten Mythos der „gebrochenen Versprechen“. Diese Behauptungen gehen auf die Ära der George H.W. Bush-Administration zurück und beinhalten Äußerungen des damaligen US-Außenministers James Baker, die oft so interpretiert werden, dass NATO sich nicht nach Osten ausdehnen würde.
Die geopolitischen Veränderungen der 1990er Jahre, insbesondere die Auflösung des Warschauer Paktes und der Zusammenbruch der Sowjetunion, schufen eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa. Die NATO-Russland-Grundakte, die 1997 unterzeichnet wurde, legte rechtliche Grundlagen für Kooperation und gegenseitige Verpflichtungen fest. Obwohl Russland anfangs in NATO-Operationen involviert war, begann sich dies mit dem Ukraine-Konflikt 2014 zu ändern, als die NATO auf Russlands aggressive Handlungen reagierte und die Zusammenarbeit aufhielt.
Die jüngsten militärischen Ereignisse sowohl in der Ukraine als auch in Russland zeigen, dass die geopolitischen Spannungen zwischen den beiden Nationen und der NATO weiterhin stark sind. In dieser angespannten Lage bleibt abzuwarten, ob die diplomatischen Bemühungen um Frieden fruchtbar sein werden oder ob der Konflikt sich weiter zuspitzt.