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Kuba nach Blackout: Strom kehrt langsam zurück, doch die Krise bleibt!

Nach einem 48-stündigen Stromausfall ist Havanna wieder mit Elektrizität versorgt. Der vierte Blackout innerhalb von fünf Monaten wirft Fragen zur Infrastruktur und den Ursachen der Energiekrise auf.

Nach einem erneuten landesweiten Stromausfall auf Kuba, der 48 Stunden andauerte, ist in der Hauptstadt Havanna wieder Elektrizität verfügbar. Laut dem staatlichen Versorger Unión Eléctrica (UNE) sind inzwischen mehr als 94 Prozent der Anschlüsse in der Stadt mit Strom versorgt. Trotz dieser Fortschritte bleibt die Situation in vielen Regionen des Landes angespannt, da nach wie vor kein Strom fließt. Landesweit stehen derzeit etwa 1.500 Megawatt zur Verfügung, was lediglich der Hälfte des normalen Strombedarfs zu Spitzenzeiten entspricht. Der Stromausfall, der am Freitagabend begann, wurde durch eine Panne an einem Umspannwerk ausgelöst. Dies ist bereits der vierte landesweite Blackout innerhalb von fünf Monaten auf der Karibikinsel, die etwa zehn Millionen Einwohner zählt.

Millionen Menschen waren während des Blackouts ohne Strom, was die Suche nach Möglichkeiten zur Aufladung von Mobiltelefonen und zum Retten verderblicher Lebensmittel erschwerte. Die Wiederherstellung der Stromversorgung verläuft eher langsam. Gegenüber den 1.500 Megawatt sind zuvor lediglich rund 970 Megawatt verfügbar gewesen, was weniger als ein Drittel des normalen Bedarfs war. Die kubanische Bevölkerung hat in den vergangenen Jahren zunehmend mit Energiekrisen zu kämpfen, die sich in täglichen Stromabschaltungen äußern und die im Zusammenhang mit einer veralteten und maroden Infrastruktur stehen.

Ursachen der Energiekrise

Die Energiekrise in Kuba hat ihre Wurzeln in einer Vielzahl von Faktoren. Die staatliche Elektrizitätsgesellschaft UNE informiert täglich über die aktuelle Stromproduktion und -bedarf. Seit der COVID-19-Pandemie und einer misslungenen Währungsreform Ende 2020 hat sich die wirtschaftliche Lage des Landes erheblich verschlechtert. Der Staat sieht sich mit finanziellen Engpässen konfrontiert, die es ihm erschweren, Rohöl und Ersatzteile für die Kraftwerke zu kaufen, während ein akuter Mangel an Fachkräften aufgrund von Pensionierungen und Emigration die Situation weiter verschärft. Der Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix beträgt lediglich fünf Prozent, was die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sogar verstärkt.

Das über 60 Jahre bestehende Handelsembargo der USA wird von der kubanischen Regierung als Hauptursache für die Energiekrise angeführt. Experten sind hingegen der Meinung, dass dies eine vorgeschobene Erklärung ist und die tatsächlichen Mängel in der Energieversorgung auch auf Missmanagement und strukturelle Probleme im Land zurückzuführen sind. Jüngste Statistiken belegen, dass Kuba im November 2024 einen landesweiten Spitzenbedarf von 3.100 Megawatt hatte, während zu diesem Zeitpunkt nur 1.660 Megawatt zur Verfügung standen. Das tägliche Stromdefizit betrug somit bis zu 57 Prozent.

Zukunftsperspektiven

Um die Energieversorgung zu stabilisieren, versucht die kubanische Regierung, durch ausländische Kraftwerksschiffe, darunter türkische Karpowerships, die fehlende Kraftwerkskapazität auszugleichen. Ein Gesetzesdekret, das bereits im November 2024 in Kraft trat, sieht geplante Stromabschaltungen von bis zu 72 Stunden vor. Zudem sind bis 2028 92 Solarparks mit einer Gesamtleistung von 2 GW geplant, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Ein weiteres Dekret verpflichtet Großverbraucher, einen Teil ihres Energiebedarfs durch selbst erzeugte erneuerbare Energien zu decken. In diesem angespannten Kontext bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die anhaltenden Probleme im kubanischen Stromnetz zu beheben.

Die aktuelle Lage verdeutlicht, dass die Infrastruktur in Kuba dringend umfassende Reparaturen und Investitionen benötigt. Angesichts des wiederholten Auftretens von Blackouts und der Ungewissheit über die zukünftige Stromversorgung sind viele kubanische Bürger beunruhigt über die Zuverlässigkeit der Elektrizität. Die Hoffnung, dass sich die Situation nachhaltig verbessert, bleibt ein zentrales Anliegen für die Menschen auf der Insel.

sueddeutsche.de berichtet, dass …
rnd.de berichtet, dass …
Wikipedia berichtet, dass …

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 2
www.rnd.de
Referenz 3
de.wikipedia.org
Quellen gesamt
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