
In der Sitzung des Gemeinderats von Otterstadt, die von Ortsbürgermeister Theo Böhm (CDU) geleitet wurde, standen insgesamt acht Tagesordnungspunkte auf der Agenda. Die Sitzung dauerte eineinhalb Stunden und beleuchtete aktuelle Themen der Gemeinde. Beigeordnete Lothar Ritthaler (CDU) und Harald Endres (gkL) übernahmen Verantwortung in ihren jeweiligen Bereichen. Ein zentraler Diskussionspunkt war ein Wohnprojekt für ältere Menschen in der Speyerer Straße, bekannt als Gress-Projekt. Hierbei stellte Birgid Daum (BIO) den Vorschlag vor, das Gebäude vor der ersten Sitzung des Lenkungskreises zu besichtigen, was von den Ratsmitgliedern als positiv aufgegriffen wurde.
Während der Sitzung war Harald Endres der Meinung, dass der Lenkungskreis Vorschläge erarbeiten sollte, statt vorher darüber zu diskutieren. Zudem äußerte Daum ihr Missfallen über fehlende Fortschritte beim gärtnerbetreuten Grabfeld auf dem Friedhof. Dieses Thema soll im Friedhofsausschuss weiter behandelt werden. Auch ein Ratsmitglied erläuterte Maßnahmen zur Bekämpfung invasiver Ameisen-Arten, die für Furore sorgten. Ein weiteres Thema während der Sitzung war die Neigung der Ratsmitglieder, sich in den Anfragen auszulassen, was gelegentlich zu einer Plauderstunde tendierte.
Engagement und Gemeinschaft
Bei einem Neujahrsempfang in Otterstadt, der von Bernd Zimmermann organisiert wurde, würdigte man rund fünfzig Bürgerinnen und Bürger für ihr langjähriges Engagement. Die Veranstaltung, die von der „Back Beat Company“ des Musikvereins musikalisch begleitet wurde, begrüßte auch die Sternsinger, die für notleidende Kinder sammeln. Zu den Geehrten zählte Frank Berthold, der seit 2002 in der katholischen Kirchengemeinde aktiv ist, sowie Klaus Feichtner, der für die Umgestaltung des Kirchgartens zu einem öffentlichen Bibelgarten Anerkennung fand.
Zimmermann berichtete von der positiven Entwicklung der Gemeinde, die mittlerweile schuldenfrei ist. Ein besonders großes Projekt war der Neubau der kommunalen Kita Abenteuerland im Jahr 2014, was den Ausbau der Kinderbetreuung seit 2009 deutlich vorantrieb. Zukünftige Pläne umfassen die Entwicklung eines 3,6 Hektar großen Kasernengeländes in Kooperation mit der Stadt Speyer für Gewerbeflächen sowie die Zusammenarbeit mit Stadtwerken Speyer zur Förderung erneuerbarer Energien.
Fokus auf nachhaltige Projekte
Im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung plant die Gemeinde Otterstadt geologische Reservoiranalysen zur Errichtung eines Geothermiekraftwerks und die Schaffung des Projekts „Erneuerbare Energiepark Rheinpfalz-Otterstadt“. Dazu gehören der Aufbau einer schwimmenden Photovoltaikanlage auf Bannweide und Windenergieanlagen entlang der B9. Diese Projekte sollen nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Energieproduktion leisten, sondern auch über 14.000 Haushalte mit Wärme und über 33.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Zimmermann hob die Wichtigkeit dieser Projekte für die Zukunft Otterstadts hervor, ebenso wie die geplante Erweiterung der öffentlichen E-Ladeinfrastruktur und den Glasfaserausbau. Darüber hinaus wurden neue Initiativen vorgestellt, darunter die Vorstellung von Maren Schneider als neue Gemeindeschwester Plus und das Projekt „Älter werden in Otterstadt“. Dieses könnte Möglichkeiten für ein barrierefreies Wohnprojekt in der Gemeinde bieten.
Die Gemeinde zeigt sich auch aktiv im Bereich des Naturschutzes und des Artenschutzes, was insbesondere durch die Mitgliedschaft der Interessengemeinschaft „Kein Erdöl“ und durch das Engagement zahlreiche Ehrenamtlicher unterstützt wird. Dazu zählen auch Ehrungen für die Freiwillige Feuerwehr, das Bürgerbusteam und Einzelpersonen, die sich in vielfältiger Weise für die Gemeinschaft einsetzen. Bernd Zimmermann rief die Bürger schließlich zur Teilnahme an den Kommunalwahlen am 9. Juni auf.
In einem größeren Kontext lässt sich feststellen, dass seit 2015 im Rahmen des Programms „Engagierte Stadt“ lokale Kooperationen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung geschaffen werden. Hierbei arbeiten gemeinnützige Organisationen, öffentliche Verwaltung und Unternehmen zusammen, um solidarische Gemeinschaften zu entwickeln und belastbare Netzwerke zu bilden. Bis 2024 soll die Organisation durch stärkere Regionalisierung weiter ausgebaut werden, um noch mehr Ehrenamtliche für die zentrale Rolle des Bürgerengagements zu gewinnen und ihre Rahmenbedingungen zu verbessern. Aus diesem Grund ist die Förderung solcher Projekte von wesentlicher Bedeutung für die Entwicklung und das soziale Gefüge von Otterstadt und Umgebung.
Für weiterführende Informationen zur Kommunikation des Gemeinderats von Otterstadt können die Details in diesem Artikel auf der Website der Rheinpfalz nachgelesen werden. Auch die Berichterstattung über den Neujahrsempfang ist auf der Seite von Dorfnews verfügbar. Informationen zu kommunalen Engagementförderungen findet man auf buergergesellschaft.de.