
In den frühen Morgenstunden des 14. Februar 2025 wurde die Chornobyl-Kernkraftwerksanlage in der Ukraine von einem russischen Drohnenangriff getroffen. Laut ukrainischen Regierungsquellen schlug die unbemannte Luftfahrzeug (UAV) mit einem hoch explosiven Sprengsatz um 01:50 Uhr Ortszeit auf das schützende Betondach von Reaktor 4 ein, der 1986 während eines verheerenden Unfalls explodierte. Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte, dass die Explosion zu erheblichen Schäden an der Schutzschale führte, jedoch die Strahlungswerte in der Umgebung normal blieben, was durch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) unterstützt wurde. Die IAEA hatte bereits festgestellt, dass es keine Anzeichen für einen Bruch der inneren Schutzschicht des Reaktors gab, und die Strahlenpegel weiterhin stabil sind, wie *Al Jazeera* berichtet.
Die Spannungen in der Umgebung nahmen mit dem Angriff spürbar zu. Videoaufnahmen des Vorfalls zeigen den Aufprall der Drohne und die folgenden Explosionen sowie einen Brand, der durch eine aktive Brandbekämpfungsanlage unter Kontrolle gebracht wurde. Öffentlich zugängliche Berichte deuten darauf hin, dass die Drohne vermutlich ein iranisches Shahed-Modell war. Diese fortlaufenden militärischen Aktivitäten rund um Chornobyl erhöhen die Bedenken hinsichtlich der nuklearen Sicherheit in der Region, insbesondere in Anbetracht der instabilen politischen Lage.
Reaktionen und Sicherheitslage
Der Kreml wies Vorwürfe zurück, gezielt Infrastruktur von nuklearen Einrichtungen anzugreifen, und bezeichnete die Anschuldigungen als „Provokation“. Auseinandersetzungen über die Verantwortung für den Vorfall sind dennoch unvermeidlich. Während die ukrainischen Militärbehörden angeben, sie hätten 73 Drohnen abgeschossen, meldete das russische Verteidigungsministerium, dass 50 ukrainische Drohnen abgeschossen wurden und ein weiterer ukrainischer Artillerietreffer erheblichen Schaden an einer Thermalwasseranlage bei Zaporizhzhia anrichtete, wodurch über 50.000 Menschen ohne Strom blieben. Die Zaporizhzhia-Anlage selbst gab jedoch keine Anzeichen von Schäden an, wie die IAEA bestätigte.
Diese militärischen Eskalationen fallen mit der Münchner Sicherheitskonferenz zusammen, bei der der Ukraine-Konflikt ein zentrales Thema bildet. US-Vizepräsident JD Vance und Secretary of State Marco Rubio hatten geplante Treffen mit Präsident Selenskyj, wobei Rubio aufgrund technischer Probleme mit seinem Flugzeug unsicher erscheint, wie *Yahoo* hinzufügt. Die IAEA hat die Militäraktivitäten in der Nähe von nuklearen Standorten als anhaltendes Problem für die nukleare Sicherheit angeprangert.
Kontext: Drohnenangriffe auf Atomkraftwerke
In der größeren Perspektive sind regelmäßige Angriffe auf Nuklearanlagen in der Ukraine eine beunruhigende Entwicklung. Insbesondere die IAEA registrierte kürzlich wiederholte Drohnenangriffe auf das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja, wo die Schutzhülle des sechsten Reaktors dreimal getroffen wurde, ohne dass ernsthafte Sicherheitsrisiken für die nukleare Sicherheit dokumentiert wurden. Der Leiter der IAEA, Rafael Grossi, betonte die Gefahr, die von militärischen Aktivitäten in der Nähe dieser sensiblen Standorte ausgeht.
Im Kontext dieser aggressiven Taktiken bleibt die internationale Gemeinschaft in Alarmbereitschaft. Bedenken hinsichtlich der nuklearen Sicherheit sind besonders vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen in der Region Saporischschja, wo kürzlich die Regionalbehörden berichteten, dass mindestens drei Menschen bei russischen Angriffen ums Leben kamen und weitere verletzt wurden. Die anhaltenden Drohnen- und Raketenangriffe in der Ukraine zeigen, dass das Land sich nicht nur gegen einen konventionellen Krieg, sondern auch gegen eine Vielzahl von Bedrohungen in Form von Luftangriffen verteidigen muss.
Die aktuelle Situation wirft ernsthafte Fragen über die Sicherheit und Stabilität der nuklearen Infrastruktur in der Ukraine auf, während die Welt weiterhin auf die Entwicklungen in diesem kritischen geopolitischen Konflikt schaut.