
Am 23.03.2025 erfahren die Bürger Niedersachsens von den aktuellen Pegelständen der Weser, die bei Hameln gemessen werden. Die Weser, die aus den Flüssen Werra und Fulda bei Hann. Münden entsteht, fließt durch bedeutende Orte wie Hameln, Minden, Bremen und Bremerhaven. Die Hochwasserwarnungen für Niedersachsen sind inzwischen umfassend und gut dokumentiert. Aktuelle Informationen über den Pegelstand der Weser sind zudem über eine Webcam auf der Stadtseite einsehbar und bieten der Bevölkerung einen schnellen Überblick über die Situation.
Die Hochwassermeldedienste, die in jedem Bundesland aktiv sind, spielen eine entscheidende Rolle bei der Warnung der Bevölkerung. Sie nutzen verschiedene Kommunikationskanäle, einschließlich Radio, Fernsehen, Sirenen und Social Media, um rechtzeitig vor drohenden Überschwemmungen zu warnen.
Alarmstufen und Hochwasserwarnungen
In Niedersachsen gibt es definierte Alarmstufen zur Klassifizierung von Hochwasserereignissen:
- Alarmstufe 1: Kleines Hochwasser (Beginn der Ausuferung).
- Alarmstufe 2: Mittleres Hochwasser (Ausuferungen in land- und forstwirtschaftlichen Flächen).
- Alarmstufe 3: Großes Hochwasser (Überschwemmung größerer Flächen, Grundstücke, Straßen, Keller).
- Alarmstufe 4: Sehr großes Hochwasser.
Diese Systematik hilft, Handlungsanweisungen zu skizzieren und die erforderlichen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung frühzeitig einzuleiten. Die spezifischen Pegelwerte, die für die Weser bei Hameln relevant sind, zeigen ein mittleres Niedrigwasser (MNW) von 88 cm und ein mittleres Hochwasser (MHW) von 542 cm. Rekordwerte wurden am 9. Februar 1946 mit einem Höchststand von 770 cm gemessen, was darauf hinweist, wie wichtig effektive Hochwasserwarnsysteme sind.
Die Rolle der Hochwasservorhersagezentrale
Die Hochwasservorhersagezentrale (HWVZ) des NLWKN in Hildesheim ist eine wesentliche Institution zur frühzeitigen Warnung vor Hochwasser in Niedersachsen. Seit ihrer Inbetriebnahme am 01. Oktober 2009 hat die HWVZ kontinuierlich Daten zur Berechnung von Abfluss- und Wasserstandsvorhersagen für Flusspegel gesammelt. Für die Pegelstände wurden hydrodynamische Hochwasservorhersagemodelle entwickelt, die bis zu einer Woche im Voraus berechenbar sind, obwohl die Unsicherheit der Vorhersagen mit zunehmender Zeit steigt.
Die HWVZ arbeitet eng mit verschiedenen Institutionen zusammen, darunter etwa der Deutsche Wetterdienst, um hydrologische und hydrometeorologische Daten zu erfassen. Jobspezialisten in Hydrologie und Hydraulik ermöglichen, dass Echtzeitvorhersagen für die großen Flusseinzugsgebiete effektiv zur Verfügung gestellt werden.
Hochwasserrisikomanagement und Gefahrenkarten
Für ein besseres Hochwasserrisikomanagement hat Niedersachsen Hochwasserrisiko- und Gefahrenkarten entwickelt. Diese Karten sind für die Öffentlichkeit und Behörden zugänglich und dokumentieren Gebiete, die von Hochwasser betroffen sind. Das Hauptziel dieser Karten ist es, eine bessere Einschätzung von Hochwassergefahren vorzunehmen, um geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten. Über den Umweltkartenserver können Einzelpersonen und Institutionen auf eine interaktive Karte zugreifen, die verschiedene Wahrscheinlichkeiten für Hochwasserereignisse darstellt.
Die Gefahrenkarten zeigen Wassertiefen in Risikogebieten und geben Informationen zur Anzahl der betroffenen Einwohner, den wirtschaftlichen Aktivitäten in diesen Gebieten sowie über Schutzgebiete wie FFH- und Vogelschutzgebiete. Dies unterstreicht die umfassende und vorausschauende Forschung und Planung, die notwendig ist, um die Bevölkerung zu schützen und umfassend auf die Herausforderungen durch Hochwasserereignisse reagieren zu können.