
Am Mittwochabend, dem 12. Februar 2025, kam es am Bremer Hauptbahnhof zu einem dramatischen Vorfall, als Bundespolizisten einen 17-Jährigen festnahmen, der im Verdacht steht, eine Bedrohung für Reisende darzustellen. Der junge Mann war mit dem ICE 518 auf dem Weg nach Hamburg, als er zuvor seiner Lebensgefährtin am Hauptbahnhof Osnabrück telefonisch mitteilte, dass er in Hamburg viele Menschen verletzen wolle. Dies führte zu einem schnellen Einsatz der Sicherheitskräfte.
Um eine mögliche Gefährdung zu vermeiden, wurden vor dem Eintreffen des Zuges sofort Maßnahmen ergriffen: Der Bahnsteig zu den Gleisen 9 und 10 wurde geräumt, und sowohl die Zugänge als auch der Personen-Tunnel des Hauptbahnhofs wurden abgesperrt. Auch der Bahnbetrieb auf einem gegenüberliegenden Gleis wurde zeitweise eingestellt, wie Weser-Kurier berichtet.
Festnahme ohne Widerstand
Als der Zug schließlich ankam, wurde der 17-Jährige von den Einsatzkräften der Bundespolizei ohne Widerstand festgenommen. Eine Durchsuchung des Jugendlichen ergab, dass er mit einem Messer und einer Pistole bewaffnet war. Er wurde zur Wache der Bundespolizei am Bremer Hauptbahnhof gebracht. Die Ermittlungen bestätigten, dass es bei seinen Äußerungen und der Situation keine tatsächliche Gefährdung unbeteiligter Reisender gab, wie in den Ermittlungen mit seiner Lebensgefährtin in Schleswig-Holstein festgestellt wurde.
Ein Ermittlungsverfahren wurde gegen den Jugendlichen wegen Bedrohung und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet. Die Präventionsmaßnahmen der Bundespolizei sind in diesem Kontext besonders wichtig, denn nach Angaben des Bundesjugendministeriums arbeiten verschiedene Akteure gemeinsam an Strategien zur Verhinderung von Jugendkriminalität.
Die Herausforderung der Jugendkriminalität
Jugendkriminalität stellt eine erhebliche Herausforderung für die Gesellschaft dar. Die Mehrheit der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen tritt nur einmal in Erscheinung, jedoch begehen etwa 5-10 Prozent von ihnen wiederholt teils schwerwiegende Straftaten. „Intensivtäter“ sind oft männlich und stammen aus sozialen Brennpunkten, wobei Faktoren wie Gewalterfahrungen oder Schulprobleme eine Rolle spielen. Diese Problematik unterstreicht die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Schule, Polizei und Justiz.
In den letzten 20 Jahren haben sich die Konzepte zur Kriminalitäts- und Gewaltprävention verbessert. Das Bundesjugendministerium hat die Anregungskompetenz zur Entwicklung neuer Strategien und Handlungsansätze. Die Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendkriminalprävention am Deutschen Jugendinstitut ist seit 1997 eine zentrale Anlaufstelle für die Thematik und bietet wichtige Daten und Fakten zur Jugendgewalt an. Die Ermittlungen in diesem speziellen Fall am Bremer Hauptbahnhof dauern an, und die Situation zeigt, wie wichtig ein präventiver Ansatz in der Kriminalitätsbekämpfung ist.
Der Einsatz der Bundespolizei in Bremen demonstrierte eindrücklich, wie schnell auf potenzielle Bedrohungen reagiert werden kann, um das Wohl der Reisenden zu schützen. Die Herausforderungen, Jugendliche von Straftaten abzuhalten, sind komplex und erfordern kontinuierliche Anstrengungen und innovative Lösungen.