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Bremen feiert die Rückkehr der Sportwissenschaft: Neue Chancen für Studierende!

Am 17.01.2025 feierte die Universität Bremen die Wiedereröffnung des Fachs Sportwissenschaft. Neue Studiengänge sollen die Ausbildung von Sportlehrkräften bereichern und Chancengleichheit fördern.

Am 17. Januar 2025 feierte die Universität Bremen die Wiedereröffnung des Fachs Sportwissenschaft. In einem feierlichen Akt in der Bremischen Bürgerschaft wurde der Startschuss für die neuen Studiengänge gegeben, die für die Ausbildung von Sportlehrkräften in der Region von großer Bedeutung sind. Ab dem Wintersemester 2024/25 haben bereits 77 Studierende das Sportstudium in den Studiengängen Lehramt für Grundschule sowie Lehramt für Gymnasium und Oberschule aufgenommen. Zudem ist ein Bachelorstudiengang zum Thema Sport, Bewegung und Gesundheit in Planung.

Das vorherige Institut für Sportwissenschaft wurde 2018 geschlossen, was die Rückkehr in die bremische Hochschullandschaft umso bedeutender macht. Die Wiedereröffnung wurde mit Vorträgen aus Wissenschaft und Politik sowie Einblicken in die Sportwissenschaft gefeiert. Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, betonte die Wichtigkeit des Sportunterrichts und verwies auf den hohen Bedarf an Sportlehrkräften. Alle Studienplätze im neuen Studiengang sind bereits vollständig belegt.

Diversity und Inklusion im Sportunterricht

Professorin Jutta Günther, Rektorin der Universität Bremen, hob die Rolle der Sportwissenschaft für Chancengleichheit und Integration hervor. Professorin Ingrid Darmann-Finck, Dekanin des Fachbereichs Human- und Gesundheitswissenschaften, äußerte sich zu den Herausforderungen, die der Aufbau des neuen Studiengangs mit sich brachte. Unterstützt wird der Wiederaufbau von einem externen Gremium.

Die neuen Professorinnen, darunter Ina Hunger, die den Aufbau des Sportstudiengangs leitet, werden mit frischen Ansätzen in die Lehre starten. Hunger, zuvor an der Georg-August-Universität Göttingen tätig, betont, dass im kommenden Wintersemester 60 Studierende aufgenommen werden sollen, mit dem Ziel, in vier Jahren auf 400 Studierende zu wachsen. Der Studiengang soll die Studierenden befähigen, Schüler:innen an vielfältige Sport- und Bewegungskulturen heranzuführen und deren Bildung sowie Entwicklung zu fördern.

Innovative Lehransätze

Die Gestaltung des Studiengangs erfolgt durch innovative Veranstaltungen und eine Modulstruktur, die den Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) entspricht. Ein zentrales Anliegen ist, dass guter Sportunterricht es allen Schüler:innen ermöglicht, ihren eigenen Zugang zu Sport und Bewegung zu finden. Professorin Hunger hebt hervor, dass der Sportunterricht auch für Schülerinnen und Schüler, die nicht von Natur aus sportlich sind, ansprechend gestaltet werden soll.

Die Forschung von Ina Hunger befasst sich intensiv mit der frühkindlichen Bewegungssozialisation. Ihre Untersuchungen zeigen, dass Eltern einen erheblichen Einfluss auf das Bewegungsverhalten ihrer Kinder ausüben. Ergebnisstudien zeigen, dass Jungen oft zu Risiko und Leistungsbereitschaft ermutigt werden, während Mädchen eher zur Kooperation angeregt werden. Bildungshintergründe der Eltern spielen ebenfalls eine Rolle: Bildungsferne und ökonomisch benachteiligte Familien fördern weniger Bewegung bei ihren Kindern als bildungsnahe Familien.

Durch spezifische Bewegungsangebote sollen insbesondere Kinder, die sich nicht an öffentlichen Sportangeboten beteiligen, gefördert werden. Dieses inklusive Verständnis von Sportunterricht spiegelt den Ansatz wider, Diversität in den Klassen zu berücksichtigen. Lehrkräfte sind gefordert, den unterschiedlichen Voraussetzungen der Schüler:innen gerecht zu werden, um Frustration im Sportunterricht zu vermeiden.

Für weiterführende Informationen zur Sportwissenschaft und den Herausforderungen in der Bewegungsförderung können Interessierte die Internetseite der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft besuchen. Experten wie Professor Ansgar Schwirtz, Vorsitzender der Vereinigung, geben fachliche Einblicke in die Disziplin und deren Entwicklung in der aktuellen Bildungslandschaft.

Referenz 1
www.uni-bremen.de
Referenz 2
up2date.uni-bremen.de
Referenz 3
www.sportwissenschaft.de
Quellen gesamt
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