
In Deutschland tut sich etwas im Umgang mit Lachgas, einer Substanz, die zunehmend als Partydroge missbraucht wird. Nachdem Hamburg im Januar 2025 als erstes Bundesland ein Verbot für den Verkauf von Lachgas an Kinder und Jugendliche eingeführt hat, zieht nun Bremen nach. Der Verkauf von Lachgas in Kiosken, Tankstellen, Zeitungsverkaufsstellen und Automaten wird dort ebenfalls untersagt, um Jugendliche zu schützen und gesundheitlichen Risiken vorzubeugen. Bei Verstößen gegen diese Regelung drohen Bußgelder von bis zu 5.000 Euro, was die Ernsthaftigkeit dieser Maßnahme unterstreicht. Die MOPO berichtet, dass der Konsum von Lachgas in den letzten Jahren stark zugenommen hat, was zu ernsthaften gesundheitlichen Bedenken führt.
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) unterstützt das Verbot und kündigte an, dass das Ordnungsamt entsprechende Kontrollen durchführen wird. Die Verpackungen von Lachgas richten sich gezielt an Jugendliche, was die Notwendigkeit dieser Maßnahmen noch einmal verdeutlicht. Städte wie Dortmund, Osnabrück und Hanau haben bereits ähnliche Verbote eingeführt, und Niedersachsen erarbeitet derzeit Vorschläge für eine landesweite Regelung. Ein bundesweites Verbot konnte jedoch bislang nicht umgesetzt werden, vor allem aufgrund der vorgezogenen Bundestagswahl.
Gesundheitliche Risiken
Die gesundheitlichen Folgen des Lachgaskonsums sind alarmierend, auch wenn die Substanz allgemein als unbedenklich wahrgenommen wird. Laut National Geographic sind die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen jedoch kaum erforscht. Andreas Berger-Waltering, Arzt und stellvertretender Leiter des Ressorts für Gesundheitsinformation am IGWiG, warnt vor möglichen Schäden, die bei häufigem und hohem Konsum auftreten können. Dazu zählen Thrombosen, Embolien und Herzinfarkte.
Darüber hinaus hemmt Lachgas die Verwertung von Vitamin B12 in Blut- und Nervenzellen, was zu Blutarmut führen kann. Nervenschäden sind ebenfalls möglich, wobei Symptome wie Kribbeln und Lähmungserscheinungen auftreten können. In schweren Fällen gibt es sogar Berichte über Rückenmarksschäden, die Fortbewegungsprobleme verursachen. Es bleibt unklar, ob und wie sich diese Nervenschäden zurückbilden.
Psychische Folgen sind ein weiteres besorgniserregendes Thema. Der Konsum von Lachgas kann zu Psychosen, Halluzinationen und Stimmungsschwankungen führen. Mögliche Abhängigkeitssymptome sind ebenfalls zu beachten. In anderen europäischen Ländern wie Großbritannien und den Niederlanden gibt es bereits strenge Vorschriften und Verbote in Bezug auf Lachgas, während die Situation in Deutschland immer noch von Warnhinweisen geprägt ist. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat betont, dass diese Situation nicht bestehen bleiben kann.Der Spiegel hebt hervor, dass die Einschränkung der Verfügbarkeit von Lachgas als wichtiges Signal an Jugendliche und deren Umfeld angesehen wird.