
Am 9. Januar 2025 stellt Bremen ein umfassendes Konzept zur Sicherung der Trinkwasserversorgung bis zum Jahr 2050 vor. Hintergrund dieses Plans ist eine besorgniserregende Entwicklung, die den Einfluss des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit betrifft. Laut Kreiszeitung führen steigende Temperaturen, trockene Perioden und häufigere Sommertage dazu, dass der Trinkwasserbedarf in der Stadt ansteigt. Um diesem Anstieg gerecht zu werden, wurde das Konzept in Zusammenarbeit mit dem Versorger SWB und dem Institut für Wasserforschung (IWW) entwickelt.
Aktuelle Prognosen zeigen einen Wasserbedarf von 31,5 Millionen Kubikmetern pro Jahr. Für das Jahr 2050 wird eine Steigerung auf 34,8 Millionen Kubikmeter erwartet, was bedeutet, dass ein Defizit von fast 5 Millionen Kubikmetern zu erwarten ist, selbst unter Berücksichtigung eines Sicherheitspuffers von 10%. Dies stellt Bremen vor eine große Herausforderung, da bereits jetzt 80% des Trinkwassers aus dem Umland geliefert werden, darunter auch aus Wildeshausen und Ristedt.
Erweiterte Strategien zur Wasserversorgung
Der Wasserversorger plant, ab 2025 vertraglich 33,25 Millionen Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr zu liefern. Um die Qualität und Menge des Trinkwassers zu sichern, sind mehrere Maßnahmen vorgesehen. Dazu gehören die Förderung gewässerschonender Landwirtschaft in Wasserschutzgebieten und die Implementierung von Wasserspartechnologien in öffentlichen Gebäuden. Auch die Brauchwassernutzung in Wohngebieten wird als wichtig erachtet.
Eine trilaterale Vereinbarung zwischen Bremen, SWB sowie niedersächsischen Wasserversorgungsunternehmen soll zudem die Wasserversorgung strategisch stärken. Die kürzlich abgeschlossene Kooperation, bekannt als „Trinkwasserpakt“, zielt darauf ab, die Zusammenarbeit in der Trinkwasserversorgung zu verbessern, um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern.
Folgen des Klimawandels und Handlungsbedarf
Das Trockenjahr 2018 hat für die Wasserversorgung in Deutschland als Stresstest gewirkt. Lange Trockenzeiten und hohe Temperaturen führten zu einem stark erhöhten Wasserbedarf, wie DVGW berichtet. Während dieses Jahres wurden Rekordwerte beim täglichen Wasserverbrauch verzeichnet, was Handlungsbedarf zur Verbesserung der Versorgungssicherheit offenbarte.
Die Herausforderung, extremen Trockenphasen entgegenzuwirken, wird als realistisches Szenario angesehen. Wasserversorger müssen sich anpassen und sicherstellen, dass sie über notwendige Reserven verfügen, insbesondere bei Extremwetterereignissen. Eine Diskussion über die Priorität der Trinkwasserversorgung im Vergleich zu anderen Wassernutzungen ist unerlässlich, um zukünftige Nutzungskonflikte zu vermeiden.
Strategien zur nachhaltigen Wassernutzung
Gemäß den Erkenntnissen aus Umweltbundesamt zeigen die gegenwärtigen Entwicklungen, dass Wasserknappheit in Deutschland vielschichtige Ursachen hat, von klimatischen Bedingungen über Wasserqualitätsprobleme bis zu steigenden Wasserentnahmen in der Landwirtschaft. Das Forschungsprojekt WADKlim bietet Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen zur Wasserbewirtschaftung, die in die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel integriert werden sollen.
Um die Wasserverfügbarkeit nachhaltig zu sichern, sind mehrere Maßnahmen notwendig. Dazu zählen unter anderem die Verbesserung der Wasserrückhaltung, die Förderung von Wassereffizienz und die konsequente Nutzung von Wasserwiederverwendung in urbanen Räumen. Dies ist besonders relevant für die Bewässerung von Grünflächen.
Mit der Kombination aus gezielter Planung, Anpassungsmaßnahmen und verstärkter interdisziplinärer Zusammenarbeit wird Bremen versuchen, den Herausforderungen des Klimawandels und des steigenden Wasserbedarfs gerecht zu werden.