
In Dessau-Roßlau kam es in einer Wohnanlage zu zwei Bränden, die auf den illegalen Anbau von Cannabis zurückgeführt werden. Laut Merkur rückte die Feuerwehr am 15. Februar 2025 innerhalb weniger Stunden zweimal zu Brandeinsätzen aus. Der erste Brand wurde durch unsachgemäßen Umgang mit Elektrogeräten und einen nachfolgenden Kurzschluss ausgelöst, während sich ein 37-jähriger Nachbar durch den starken Rauch leicht verletzte.
Der Mieter der betroffenen Wohnung, ein 41-jähriger Mann, war nicht anwesend, als die Brände ausbrachen. Er hatte einen Raum für den Anbau von Cannabis mit Wärmelampen und einem Heizgerät ausgestattet und sich illegal Strom von einer Wohnung des Nachbarhauses beschafft. Die Brände verursachten einen Gesamtschaden von rund 130.000 Euro und machten die Wohnung unbewohnbar. In der Wohnung des verletzten Nachbarn entdeckte die Polizei ebenfalls eine nicht erlaubte Menge von Cannabispflanzen. Ermittlungsergebnisse führten zu Verfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung sowie weiteren Verstößen gegen das Konsumcannabisgesetz.
Legalisierung und Cannabis-Clubs
Währenddessen entwickelt sich der rechtliche Rahmen für Cannabis-Anbau in Deutschland weiter. In Dessau wurde ein Cannabis-Club gegründet, der von Oliver Bernstein ins Leben gerufen wurde. Dieser besitzt bereits eine elektronische Lizenz, benötigt aber noch einen Gebührenbescheid, um mit dem Anbau beginnen zu können, wie MDR berichtet.
Der Club plant, eine 200-Quadratmeter-Halle für den Anbau und die Verarbeitung einzurichten und verfolgt das Ziel, Ende Februar oder Anfang März 2024 mit der Abgabe von Cannabisblüten an seine 100 Mitglieder zu beginnen. Die Mitglieder, die zwischen 23 und 72 Jahre alt sind, haben in einer Umfrage geäußert, dass der Club sowohl die Anbaufläche ausweitern als auch Informationen über THC- und CBD-Gehalt bereitstellen wird. Der Club ist darauf ausgerichtet, die Versorgung seiner Mitglieder sicherzustellen, ohne einen großen Überschuss zu produzieren.
Regulierungen und Gesundheitsschutz
Im Kontext der zunehmenden Diskussion um Cannabis hat die Bundesregierung die Grenzen der bisherigen Drogenpolitik erkannt. Jahr für Jahr steigt der Konsum, insbesondere bei jungen Menschen. Die Bundesregierung hat ein neues Gesetz verabschiedet, das darauf abzielt, den Gesundheitsschutz zu verbessern und den Zugang zu Cannabis unter kontrollierten Bedingungen zu ermöglichen, berichtet Bundesregierung.
Das Gesetz erlaubt es Erwachsenen, bis zu drei Cannabis-Pflanzen privat anzubauen. Außerdem dürfen nicht-gewerbliche Anbauvereinigungen ab dem 1. Juli 2024 Cannabis anbauen und kontrolliert an Erwachsene weitergeben. Ab diesem Datum sollen auch kommunale Stellen den unerlaubten Besitz und Konsum von Cannabis verfolgen. Die neuen Regelungen streben nicht nur eine Stärkung der Prävention an, sondern auch einen umfassenden Schutz von Kindern und Jugendlichen.
Die Maßnahmen umfassen ein Verbot von Werbung für Cannabis, sowie Kontrollen durch das Landesamt für Verbraucherschutz. Um die neuen Regelungen durchzusetzen, wird auch die Polizei eingebunden, um sicherzustellen, dass die Cannabis-Clubs in Sachsen-Anhalt zu den strengsten in Deutschland zählen.