
Heute wurde der Waldzustandsbericht 2024 für Brandenburg veröffentlicht, der alarmierende Ergebnisse zeigt. Laut RBB24 sind nahezu ein Drittel der Bäume in den Brandenburger Wäldern stark geschädigt. Besonders besorgniserregend ist, dass 32 Prozent der Bäume betroffen sind, was eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Lediglich 15 Prozent der Bäume weisen keine sichtbaren Schäden auf.
Die Schäden betreffen insbesondere Laubbäume: 64 Prozent der Buchen und 75 Prozent der Eichen sind stark geschädigt. Diese Werte stellen die höchsten jemals beobachteten Schadensquoten dar. Als Ursachen der Schäden werden späte Fröste im Frühjahr sowie regionale Hitze- und Trockenperioden identifiziert. Die Landwirtschafts- und Umweltministerin Hanka Mittelstädt kündigte an, dass Dialog mit den Jägern gefördert werden soll, um den Verbiss an jungen Bäumen zu verringern.
Große Herausforderungen für die Waldwirtschaft
Die Situation in Brandenburg spiegelt sich auch in der bundesweiten Lage wider. Im Rahmen der Waldzustandserhebung 2023 stellte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir fest, dass vier von fünf Bäumen in Deutschland krank sind. Der Zustand des Waldes hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht entscheidend verbessert oder verschlechtert. Auch hier bleibt der Schaden im Wald auf hohem Niveau.
Besonders auffällig ist die Fichte, die eine alarmierend hohe Sterberate aufweist. Die Kronenverlichtung ist bei dieser Baumart von 40 Prozent auf 43 Prozent angestiegen. Auf der anderen Seite konnte bei Kiefern eine leichte Verbesserung verzeichnet werden; ihre Kronenverlichtung sank von 28 Prozent auf 24 Prozent. Der gesunde Zustand der Wälder ist von entscheidender Bedeutung für den Klimaschutz, denn deutsche Wälder binden jährlich etwa 62 Millionen Tonnen Kohlendioxid.
Künftige Ziele und Fördermaßnahmen
Angesichts dieser herausfordernden Situation setzt die Bundesregierung auf den klimaangepassten Waldumbau. Im laufenden Jahr werden hierfür 250 Millionen Euro bereitgestellt, während bis 2027 insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro für klimaangepasstes Waldmanagement eingeplant sind. Maßnahmen wie „Waldumbau“ und „Wiederbewaldung“ werden durch die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) unterstützt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Waldzustandsberichte auf regionaler als auch auf nationaler Ebene alarmierende Ergebnisse präsentieren. Die Herausforderung, Wälder widerstandsfähiger und vielfältiger zu machen, bleibt bestehen. Es ist klar, dass der Dialog zwischen Forstwirtschaft, Jägerschaft und der Politik weiter intensiviert werden muss, um für die kommenden Jahre eine nachhaltige Lösung zu finden.