
Die Grüne Woche in Berlin, die am Montag ihre Tore öffnete, steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Maul- und Klauenseuche (MKS). Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt aus Brandenburg sind in Halle 21a anwesend und bringen die besorgniserregenden Nachrichten über den erstmaligen Ausbruch der Seuche in Deutschland seit über 35 Jahren mit. Laut Tagesspiegel wurde die Seuche bei einer Wasserbüffel-Herde in Hönow im Landkreis Märkisch-Oderland diagnostiziert.
Die Situation bleibt angespannt, obwohl es am Freitag im Barnim bei einem Verdachtsfall Entwarnung gab. Woidke betont die Notwendigkeit, weiterhin wachsam zu bleiben. Ab Samstag dürfen jedoch Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Kamele und Lamas in Brandenburg wieder transportiert werden. Dennoch halten die Schutzzonen und Überwachungszonen um den Ausbruchsort an, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.
Folgen für die Landwirtschaft
Die Auswirkungen der MKS auf die Landwirtschaft in Brandenburg und darüber hinaus sind erheblich. Bauernpräsident Joachim Rukwied äußert, dass die Landwirte mit langfristigen Konsequenzen rechnen müssen. Dies wird verstärkt durch das Verbot der Einfuhr von deutschen Rindern und anderen Paarhufern nach Großbritannien, das jährlich ein Exportvolumen von 850 Millionen Euro nach Deutschland generiert. Auch Mexiko und Südkorea haben bereits entsprechende Beschränkungen angekündigt, während Polen die Grenzkontrollen zu Deutschland verstärkt.
Zusätzlich sind viele Ställe in der großen Tierhalle der Agrarmesse nicht aufgebaut, da keine Paarhufer, einschließlich Rinder und Schafe, gezeigt werden dürfen. Während die Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Woidke die strikten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus betonen, sind die wirtschaftlichen Folgen der Krankheit nicht abzusehen. Schätzungen des Verbands der Fleischwirtschaft deuten auf dreistellige Millionenbeträge an Einbußen hin, was viel darüber aussagt, wie sehr die Branche unter der aktuellen Situation leidet.
Veranstaltungsdetails und Aussteller
In der Brandenburg-Halle präsentieren Aussteller dennoch traditionelle Produkte wie Spreewaldgurken und Beelitzer Spargel. Auch kreative Angebote, wie Schokolade mit Senfschrot und Eierlikör mit Aktivkohle, finden ihren Platz auf der Messe. Allerdings wird Landwirtschaftsministerin Mittelstädt den Ausrichter der nächsten Brandenburger Landpartie bekanntgeben, um die Aufmerksamkeit auf positive Entwicklungen zu lenken.
Die Grünen Woche läuft noch bis zum 26. Januar, und die Tageskarten kosten regulär 16 Euro, wofür es Ermäßigungen gibt. Trotz der genannten Einschränkungen bleibt der Handel mit Fleisch und Milchprodukten außerhalb der Sperrzonen innerhalb der EU grundsätzlich möglich. Die Veterinärämter und zuständigen Behörden haben ihre Kontrollen verstärkt, um möglichen weiteren Ausbrüchen vorzubeugen.
Die gravierende Situation zeigt einmal mehr die Verwundbarkeit der Agrarwirtschaft und die Notwendigkeit eines effektiven Krisenmanagements im Angesicht von Tierseuchen. Tagesschau bestätigt, dass alle Maßnahmen getroffen wurden, um das Virus einzudämmen und die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zur Normalität zu wahren.