
Am 21. Januar 2025 fand in Brandenburg an der Havel der erste MHB-Zahnmedizin-Praxis-Talk statt. Die Veranstaltung, die von der MHB unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Schmalz organisiert wurde, richtete sich an fast 50 Teilnehmer und konzentrierte sich auf den Brandenburgischen Modellstudiengang Zahnmedizin (BMZ). Ziel war es, aktuelle Themen aus der Zahnerhaltungskunde und Parodontologie vorzustellen und den Austausch mit niedergelassenen Zahnärzten zu fördern. Insbesondere die Gewinnung von Lehrpraxen für die praktische Ausbildung von Studierenden steht im Fokus, da aktuell bereits 12 Lehrpraxen gewonnen wurden, jedoch weitere für jährlich 48 Studierende benötigt werden.
Im Rahmen der Veranstaltung hielt Prof. Schmalz einen einführenden Vortrag über den neuen Studiengang sowie die MHB-Hochschulambulanz und deren Zusammenarbeit mit der Praxis. Ein zentrales Thema war die Unterstützung der zahnmedizinischen Versorgung in Brandenburg. Der Vortrag von Dr. Deborah Kreher behandelte die Ursachen und Herausforderungen der Wurzelkaries, während Prof. Dirk Ziebolz ein stufenweises Präventionskonzept zur Behandlung von Periimplantitis präsentierte. Am Ende der Talks stellte Prof. Schmalz die Zusammenhänge von Mundschleimhautveränderungen und systemischen Erkrankungen vor.
Aktuelle Herausforderungen in der Zahnmedizin
Die Diskussionen während der Veranstaltung verdeutlichten die Herausforderungen, mit denen insbesondere ältere Patienten konfrontiert sind. Wurzelkaries und deren Behandlung gewinnen an Bedeutung, da die Studie von Castelo et al. (2021) zeigt, dass Wurzelkaries bei älteren Erwachsenen zunehmend bevorzugt behandelt wird. Viele dieser Patienten sind auf adäquate zahnmedizinische Versorgung angewiesen, die oft durch Barrieren erschwert wird. Gomez-Rossi et al. (2022) analysieren in ihrer qualitativen Studie die Barrieren für die Mundgesundheit in Pflegeheimen, wie etwa Zugang zu zahnärztlicher Versorgung und die Rolle der Pflegekräfte.
Besonders prekär wird die Situation in demografischen Kontext, da die Altersstruktur der Bevölkerung immer älter wird. Jordan et al. (2021) berichten über epidemiologische Trends in Deutschland, die einen weitreichenden Zahnverlust bei älteren Menschen aufzeigen, was eine angemessene zahnmedizinische Versorgung dringend erforderlich macht. Die Anwendung von Teledentistry, wie in der Übersicht von Aquilanti et al. (2020) beschrieben, könnte hierbei eine moderne Lösung darstellen, um den Zugang zu zahnärztlichen Leistungen zu verbessern.
Perspektiven und Ausblick
Die positive Resonanz auf den ersten MHB-Zahnmedizin-Praxis-Talk und das geäußerte Bedürfnis nach einem Netzwerk von zahnärztlichen Partnern legen nahe, dass weitere Veranstaltungsformate entscheidend sein werden. Ein weiterer Talk ist bereits für April 2025 geplant. Der kontinuierliche Austausch zwischen der MHB und den niedergelassenen Zahnärzten könnte nicht nur das Bewusstsein für zahnmedizinische Themen schärfen, sondern auch zur Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung in der Region beitragen.
Die enge Zusammenarbeit beider Systeme, akademisch und praktisch, ist von zentraler Bedeutung, um die Mundgesundheit zu fördern und den Herausforderungen der Alterszahnmedizin, wie etwa der Behandlung von Wurzelkaries und der Prävention von Periimplantitis, nachhaltig zu begegnen.
Für umfassendere Informationen über die Herausforderungen in der Alterszahnmedizin und die Rolle der Prävention sei auf die Studien von Paris et al. (2020) und Hoben et al. (2017) verwiesen. Diese bieten wertvolle Einsichten in die Mundgesundheit älterer Menschen und die effektiven Strategien zur Verbesserung der zahnmedizinischen Betreuung.
Für weitere Details zur Veranstaltung und deren Inhalten können Interessierte MHB, zm-online sowie zm-online2 konsultieren.