
Am frühen Sonntagmorgen wurde die Feuerwehr Wittenberge zu einem vermeintlichen Brandeinsatz in die Turmstraße gerufen. Alarmiert durch die Brandmeldeanlage eines komplexen Gebäudes, das Geschäfte sowie Wohnungen und eine betreute Wohneinrichtung umfasst, erlebten die Einsatzkräfte eine Überraschung. Bei der Erkundung stellte sich heraus, dass kein Feuer, sondern ein Rohrbruch des Hauptwasseranschlusses im Kellergeschoss für die Auslösung der Alarmanlage verantwortlich war. Das Wasser stand zeitweise bis zu 70 Zentimeter hoch und beschädigte sowohl den elektrischen Hausanschluss als auch die Unterverteilung des Gebäudes, wie der Nordkurier berichtet.
Umgehend wurden weitere Kräfte alarmiert. Kurz vor 7 Uhr begann die Feuerwehr mit dem Auspumpen des Kellers, während die Stadtwerke die Wasserversorgung abstellten. Die Situation war kritisch, denn in der betreuten Wohneinrichtung konnte der Pflegebetrieb ohne Wasser und Strom nicht fortgeführt werden. Insgesamt mussten 21 Bewohner in andere Einrichtungen verlegt werden, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse weiterhin angemessen erfüllt werden konnten.
Evakuierung und deren Herausforderungen
Der Rettungsdienst sowie die Sanitätsbereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes wurden hinzugezogen. 21 Bewohner wurden mit fünf Krankentransport- und drei zusätzlichen Rettungswagen auf sieben verschiedene Einrichtungen bzw. Krankenhäuser verteilt. Drei Bewohner konnten von ihren Familien abgeholt werden. Die Feuerwehr unterstützte beim Verladen der teils bettlägerigen Personen in die Rettungsfahrzeuge, und die Verlegung der Bewohner war um 13.50 Uhr abgeschlossen.
Die Feuerwehr Wittenberge blieb bis etwa 17 Uhr im Einsatz, um das Kellergeschoss trocken zu legen. Nach Abschluss der Arbeiten wurde das Gebäude stromlos geschaltet. Bürgermeister Oliver Hermann war während des Einsatzes vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Die Prüfungs- und Reparaturmaßnahmen der Strom- und Wasserversorgung werden voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen, was die drängende Notwendigkeit von Notfall- und Krisenmanagement in solchen Situationen unterstreicht.
Der Einsatz von Notfall- und Krisenmanagement
Das Gesamtsystem der Gefahrenabwehr, insbesondere in städtischen Gebieten, benötigt eine interdisziplinäre Perspektive zur effektiven Problemlösung, die sowohl technische als auch soziale Gesichtspunkte einbezieht. Der Einsatz der Feuerwehr und anderer Rettungskräfte zeigt, wie wichtig eine sorgfältige Planung und Durchführung von Notfallmaßnahmen ist, wie im Kontext des Notfall- und Krisenmanagements näher erläutert wird. Der effiziente Einsatz und die Koordination der rund 60 beteiligten Rettungskräfte umfassten nicht nur Feuerwehrleute aus Wittenberge und Perleberg, sondern auch das Feuerwehrtechnische Zentrum, den Brand- und Katastrophenschutz, den Rettungsdienst des Landkreises Prignitz sowie die Landespolizei Brandenburg. Die umfassende Herangehensweise an solche Einsätze ist entscheidend für die Vorbeugung und Bewältigung von Krisensituationen.
Insgesamt wurden 33 Anwohner über die Situation informiert. Das Ereignis verdeutlicht die Notwendigkeit für städtische Einrichtungen, sich auf mögliche Notfälle vorzubereiten und flexible, schnell umsetzbare Pläne zu haben, um sicherzustellen, dass die öffentliche Sicherheit jederzeit gewährleistet ist, und dass die Bedürfnisse vulnerabler Gruppen, wie pflegebedürftige Menschen, in Krisensituationen nicht außer Acht gelassen werden.
Nordkurier berichtet
Feuerwehr Wittenberge
Wikipedia über Notfall- und Krisenmanagement