BrandenburgSoziales

Tesla-Mitarbeiter in Grünheide fordern bessere Pausen und Schutzmaßnahmen!

Mehr als 3.100 Tesla-Beschäftigte in Grünheide fordern bessere Arbeitsbedingungen und längere Pausen. Eine Petition wird im Rahmen einer Betriebsversammlung am Donnerstag übergeben.

Mehr als 3100 Beschäftigte der Tesla-Fabrik in Grünheide haben an einer Petition für bessere Arbeitsbedingungen teilgenommen. Dies wurde von der Gewerkschaft IG Metall bekannt gegeben, die berichtet, dass über ein Viertel der Arbeiter über unzureichende Arbeitsbedingungen klagt. Die Unterschriftensammlung wird am Donnerstag im Rahmen einer Betriebsversammlung an die Werksleitung übergeben. Die Mitarbeiter fordern längere Pausen und zusätzliche Beschäftigte, da die Fabrik als unterbesetzt gilt.

Bezahlte Kurzpausen sind in anderen Autofabriken Stand der Dinge, jedoch nicht bei Tesla. Diese Arbeitsbedingungen werden als unhaltbar angesehen. IG Metall beklagt zudem „Schikanen“ der Mitarbeiter und wirft der Geschäftsführung vor, die Belegschaft einzuschüchtern. Berichtet wird auch, dass Krankschreibungen häufig nicht anerkannt werden; Mitarbeiter müssen Diagnosen offenlegen, was als weiterer Druck empfunden wird.

Forderungen der Beschäftigten

Mit der Produktion des neuen „Model Y“ wird eine Zunahme der Arbeitsbelastung befürchtet. Viele Mitarbeiter müssen mehrere Aufgaben übernehmen, was die Arbeitsbedingungen zusätzlich erschwert. IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze bezeichnet die mehr als 3000 Unterschriften als starkes Zeichen und fordert von der Geschäftsführung ein sofortiges Handeln. Aktuell arbeiten rund 11.000 Menschen in der Tesla-Fabrik in Grünheide.

Zum 1. April plant Tesla die Einstellung von 300 Leiharbeitern für die Produktion des „Model Y“. Während die Betriebsversammlung auch Themen wie die Produktionsabläufe des neuen Modells behandeln wird, bleibt das Hauptaugenmerk auf den dringenden Forderungen der Mitarbeiter.

Kritik an Geschäftsführung

Die IG Metall erhebt ernstzunehmende Vorwürfe gegen die Geschäftsführung des Tesla-Werks in Brandenburg. So wurde berichtet, dass die Löhne von krankgeschriebenen Mitarbeitern häufig einbehalten werden. In mehreren Fällen wurde gemeldet, dass Löhne von krankgemeldeten Mitarbeitern nicht überwiesen wurden, und die Beschäftigten wurden über so genannte „Überzahlungen“ informiert, was zur Unterzeichnung von Aufhebungsverträgen führte.

Tesla selbst bezeichnet diese Vorwürfe als „populistische Skandalisierungen“. Laut Unternehmen seien lediglich rund ein Dutzend betroffene Fälle pro Monat bei den 11.000 Angestellten zu verzeichnen. Der Konzern verteidigt seine Haltung als gerechtfertigt und verweist darauf, dass häufig unberechtigte Lohnfortzahlungen stattfinden. Die IG Metall sieht in diesem Vorgehen unzulässige Einschüchterungen und bezeichnet die Verlautbarungen über Überbezahlungen als haltlos.

Auswirkungen auf Arbeitszufriedenheit

Ein weiterer Aspekt, der die Diskussion um die Arbeitsbedingungen bei Tesla beleuchtet, ist die Forschung zur Arbeitsqualität und deren Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg. Eine vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung durchgeführte Längsschnittstudie zeigt, dass die Qualität der Arbeit stark mit der Zufriedenheit der Beschäftigten korreliert. Diese Studien sind für Unternehmen von großer Bedeutung, da höhere Zufriedenheit der Beschäftigten auch zu einer höheren Produktivität führt, wie im Sonderbericht „Arbeitszufriedenheit und Arbeitsbedingungen“ erwähnt wird.

Die Berichte über unangekündigte Besuche von Führungskräften bei kranken Mitarbeitern und die internen Schwierigkeiten rund um Krankschreibungen stehen im krassen Gegensatz zu den Anforderungen an ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, da die Betriebsversammlung dazu genutzt wird, um auf die Anliegen der Beschäftigten einzugehen und zu klären, inwiefern sich die Bedingungen in der Tesla-Fabrik verbessern lassen.

Referenz 1
www.ostsee-zeitung.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.bmas.de
Quellen gesamt
Web: 13Social: 100Foren: 75