
Nach der Bundestagswahl am 24. Februar 2025 gibt es bedeutende Verschiebungen in der politischen Landschaft Brandenburgs. Olaf Scholz von der SPD bleibt als Abgeordneter im neuen Bundestag und wird voraussichtlich der älteste Parlamentarier aus Brandenburg sein, mit 66 Jahren. Er errang das Direktmandat im Wahlkreis 61 in Potsdam, das jedoch das einzige Direktmandat für die SPD in dieser Wahl war. Die Wahl selbst brachte zahlreiche Überraschungen mit sich.
Die AfD hat die Bundestagswahl in Brandenburg mit 32,5 Prozent der Zweitstimmen gewonnen und konnte damit ihren Einfluss erheblich ausbauen. Scholz erhält 21,8 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis, jedoch reicht das nicht, um der Partei in Brandenburg einen bedeutenden Platz zu sichern. Die SPD erzielt mit 14,8 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis und fällt auf die dritte Position zurück. Der zweite Platz geht an die CDU, die 18,1 Prozent der Stimmen erhält. Jüngster Abgeordneter der neuen Legislaturperiode wird Hannes Gnauck von der AfD, der mit 33 Jahren das Direktmandat im Wahlkreis 57 in der Uckermark gewann.
Wahlbeteiligung und bundesweite Trends
Die Wahlbeteiligung in Brandenburg erreichte mit 81,5 Prozent einen Rekordwert, ein Anstieg im Vergleich zu 75,6 Prozent bei der letzten Bundestagswahl. Während die AfD sich über einen Wahlsieg freut, betrachtet der kommissarische Generalsekretär der SPD, Kurt Fischer, das Ergebnis als katastrophal und fordert inhaltliche Konsequenzen. Einen massiven Rückgang hat auch die Linke zu verzeichnen, die mit knapp 10,7 Prozent nur minimal vor dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) liegt, das ebenfalls etwa 10,7 Prozent erzielen konnte.
Die Grünen kamen auf 6,6 Prozent der Stimmen und stehen damit am unteren Ende der repräsentierten Parteien. Bei der letzten Bundestagswahl 2021 hatte die SPD noch 29,5 Prozent der Stimmen erhalten, gefolgt von der AfD mit 18,1 Prozent und der CDU mit 15,3 Prozent. Dies verdeutlicht die stark veränderten Wählerströme und die neue Dynamik in der politischen Ausrichtung der Brandenburger Wählerschaft.
Veränderungen in der AfD und der politische Kontext
In der AfD intern stehen Veränderungen an: Hannes Gnauck, der bisher Vorsitzende der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) war, sieht sich einer Organisation gegenüber, die sich voraussichtlich im März auflösen wird. Um einem möglichen Vereinsverbot zuvorzukommen, hat der Verfassungsschutz Brandenburg die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft. Diese Entwicklungen werfen Fragen zur Stabilität innerhalb der Partei auf und könnten Auswirkungen auf ihre zukünftige Ausrichtung haben.
Die Parteienlandschaft in Brandenburg hat sich durch die Wahl entscheidend verändert. Insgesamt wurden zwölf Parteien zur Bundestagswahl 2025 mit ihren Landeslisten durch den Landeswahlausschuss zugelassen, von denen einige keinen Einzug in den Bundestag schaffen konnten. Die SPD rangiert mit Olaf Scholz an der Spitze ihrer Landesliste, während die AfD mit René Springer und Hannes Gnauck ebenfalls starke Kandidaten aufbietet. Diese Konstellation wird die politische Diskussion in den kommenden Jahren prägen.
Die Bundestagswahl 2025 in Brandenburg hat damit nicht nur bestehende Machtverhältnisse verschoben, sondern auch neue Herausforderungen und Chancen für die Akteure im politischen Feld geschaffen. Das Zusammenspiel von Wählerstimmen und den internen Konflikten innerhalb der Parteien wird es in den kommenden Jahren zu beobachten geben.
Für weitere Informationen zu den Ergebnissen der Wahl und den Parteien können Sie die Artikel von kn-online, n-tv und politische-bildung-brandenburg besuchen.