Potsdam

Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst: Gewerkschaften schlagen Alarm!

Am 24. Januar 2025 beginnen die Tarifverhandlungen für 2,6 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Gewerkschaften fordern hohe Lohnerhöhungen und zusätzliche freie Tage, während eine Krise droht.

Am 24. Januar 2025 starten die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in Potsdam. Gewerkschaften warnen eindringlich vor einem drohenden Kollaps der öffentlichen Infrastruktur. Verdi-Chef Frank Werneke äußert, dass zahlreiche Kommunen am Rande ihrer Handlungsfähigkeit operieren und die Beschäftigten zunehmend überlastet sind. In diesem Kontext zeigt sich ein dringender Handlungsbedarf um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Personalnot zu beheben. Laut Volker Geyer, dem Verhandlungsführer für den Beamtenbund dbb, steht der öffentliche Dienst vor einem harten Tarifkonflikt, während rund eine halbe Million Stellen unbesetzt sind.

Die anstehenden Tarifrunde betrifft über 2,6 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, einschließlich der etwa 370.000 Bundesbeamten und -anwärter sowie rund 600.000 Versorgungsempfänger. Die Gewerkschaften haben erhebliche Forderungen aufgestellt: Ein Lohnplus von acht Prozent oder mindestens 350 Euro pro Monat ist den Beschäftigten ebenso wichtig wie drei zusätzliche freie Tage, ein Arbeitszeitkonto für Überstunden sowie eine Anpassung der Wochenarbeitszeit für Beamte von 41 auf 38 Stunden. Die derzeitigen Verhandlungen sind bis Mitte März angesetzt.

Kernforderungen und Verhandlungskontext

Die Gewerkschaften verlangen neben der Lohnerhöhung auch eine monatliche Ausbildungsvergütung von 200 Euro mehr sowie einen zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder. Zudem sollen die Ergebnisse der Tarifverhandlungen auch auf Beamte, Richter und Soldaten übertragen werden. Dies ist vor dem Hintergrund einer angespannten wirtschaftlichen Lage und hoher Lebenshaltungskosten umso drängender. 

Aktuell endet der bestehende Tarifvertrag (TVöD) am 31. Dezember 2024. Das hat die Beschäftigten veranlasst, ihre Erwartungen bei einer Umfrage klar zu formulieren. Einige Forderungen, wie eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit und bezahlte Pausen für Wechselschichtbeschäftigte, finden großen Zuspruch. Laut einer Umfrage wünschen sich 63 % der Befragten eine Arbeitszeitreduzierung, während 42 % mehr Urlaubstage fordern. Diese Aspekte sollen in die aktuellen Verhandlungen einfließen.

Die Position der Arbeitgeber

Den Arbeitgebern begegnen die Forderungen der Gewerkschaften mit Skepsis. Sie halten viele der Forderungen für zu hoch und nicht umsetzbar, insbesondere angesichts der variierenden finanziellen Lage der Kommunen. Einige Kommunen haben die Kapazität, höhere Löhne zu zahlen, während andere unter enormen Schulden leiden.

Die Tarifverhandlungen versprechen, herausfordernd und komplex zu werden. Die unterschiedlichen Bedingungen innerhalb der Kommunen und die dringende Notwendigkeit, qualifizierte Mitarbeiter anzuwerben und zu halten, werden die Verhandlungen zusätzlich erschweren. Die Gewerkschaften sind sich jedoch einig, dass die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Löhne unerlässlich ist, um den Personalmangel im öffentlichen Dienst nachhaltig zu bekämpfen. Für die nächsten Wochen ist mit intensiven Verhandlungen zu rechnen.

Für weitere Informationen über die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst sind die Berichte von Remszeitung, Öffentlicher Dienst und Öffentlicher Dienst News hilfreich.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
www.oeffentlichen-dienst.de
Referenz 3
oeffentlicher-dienst-news.de
Quellen gesamt
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