
Die Polizei in Brandenburg ist aktuell auf der Suche nach einem flüchtigen Radfahrer, der am 21. September 2024 in einen Unfall in Stechlin verwickelt war. Bei dem Vorfall wurde ein 69-jähriger Radfahrer aus Oberhavel schwer verletzt, nachdem er mit dem gesuchten Radfahrer kollidierte. Dieser verließ den Unfallort, ohne seine Kontaktdaten auszutauschen. Wie Tag24 berichtet, wurde ein Phantombild des Unbekannten erstellt, das wichtige Hinweise auf dessen Identität liefern soll.
Der Radfahrer, nach dem die Polizei sucht, wird auf etwa 60 bis 65 Jahre geschätzt. Er hat eine Größe von rund 1,70 Metern und trägt ergrautes Haar. Bei dem Unfall trug er enge, auffällig grüne Fahrradbekleidung, eine schwarze Hose sowie Sportschuhe. Zudem war er auf einem dunklen Sportfahrrad unterwegs, dessen Lenkhorn beim Sturz abbrach. Zeugen des Vorfalls werden dringend gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Oberhavel zu melden oder das Hinweisportal der Polizei des Landes Brandenburg zu nutzen.
Verstorbener Radfahrer nach Sturz in Stahnsdorf
Ein weiterer tragischer Vorfall ereignete sich am 4. November 2023 in Stahnsdorf, wo ein 54-jähriger Radfahrer nach einem Sturz verstarb. Der Unfall ereignete sich in der Kirchstraße. Berichten zufolge stürzte der Mann ohne Fremdeinwirkung in einer Kurve, während er auf dem Weg nach Hause war. Ein Rettungswagen brachte ihn mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus, wo er später verstarb, wie die Polizei Brandenburg meldete. Ob der Radfahrer alkoholisiert war, wird noch ermittelt.
Die Häufigkeit solcher Unfälle steigt beunruhigend. Laut einer Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) haben sich die schweren Radunfälle auf deutschen Landstraßen in den letzten zehn Jahren um knapp 30 Prozent erhöht. Durchschnittlich kommen wöchentlich vier Radfahrende bei Unfällen um und 58 erleiden schwere Verletzungen. Besonders auffällig ist, dass jeder dritte schwere Radunfall ohne Beteiligung eines anderen Fahrzeugs geschieht, häufig bedingt durch Stürze, was auf die Gefahren unzureichender Infrastruktur hinweist.
Gefahren auf Landstraßen und Verbesserungsvorschläge
Die UDV-Studie weist darauf hin, dass Radfahrende auf Landstraßen häufig übersehen werden und dass eine deutliche Mehrheit der schweren Unfälle an Kreuzungen geschieht. Fehlende Radwege und Sichthindernisse erhöhen das Risiko erheblich. Nur in zwei von drei Fällen sind an Unfallstellen Radwege vorhanden, während an jeder zweiten Unfallkreuzung die zulässige Geschwindigkeit für Autos mehr als 70 km/h beträgt.
Die Studie fordert mehr Sicherheit für Radfahrende, insbesondere durch sichere Übergänge, die Beseitigung von Sichthindernissen sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen an schlecht einsehbaren Kreuzungen. Darüber hinaus sollen Radfahrende ermutigt werden, stark befahrene Landstraßen zu meiden und auf geeignete Bekleidung sowie Beleuchtung zu achten. Eine umfassende Analyse von fast 10.000 schweren Radunfällen diente als Grundlage für diese Empfehlungen und untermauert die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.