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Hennigsdorfs Krankenhaus droht das Aus – Bürgermeister zeigt sich entsetzt!

Am 12.02.2025 wurde die Schließung des Krankenhauses in Hennigsdorf angekündigt. Bürgermeister Thomas Günther äußert Bedenken zur medizinischen Versorgung für die älteren Bürger.

Die Ankündigung der Schließung des Krankenhauses in Hennigsdorf innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahre hat für erhebliche Unruhe gesorgt. Landrat Alexander Tönnies (SPD) und Klinik-Chef Detlef Troppens informierten die Öffentlichkeit über diese Entscheidung, welche als Teil einer umfassenden Krankenhausreform in der Region Oberhavel einzustufen ist. Bürgermeister Thomas Günther (SPD) äußerte seinen Ärger über die Entscheidung und forderte Unterstützung von Bundestagsabgeordneten zur Überarbeitung der bundesweiten Krankenhausreform.

Hennigsdorf, eine Stadt mit einer Bevölkerung von etwa 27.000 Menschen, hat seit 70 Jahren einen Krankenhausstandort an der Marwitzer Straße. In den letzten Jahren wurde dort viel in die medizinische Infrastruktur investiert, darunter ein neuer Operationssaal, der jüngst für sechs Millionen Euro eröffnet wurde. Trotz dieser Investitionen soll Hennigsdorf nun als Standort für stationäre Versorgung aufgegeben werden, während ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) erhalten bleibt.

Folgen der Krankenhausreform

Die Reform, die Anfang Januar in Kraft trat, zielt darauf ab, die Versorgungsqualität in der Region zu verbessern und dabei eine Zentralisierung zu fördern. Damit wird Oranienburg als zukünftiger Hauptstandort für stationäre Behandlungen gestärkt, während Hennigsdorf seinen Krankenhausstatus verliert. Etwa 87% der Bevölkerung Oberhavels können Oranienburg innerhalb von 30 Minuten erreichen, während dies für Hennigsdorf nur bei 80% der Fall ist. Der Verlust der stationären Versorgung könnte erhebliche Auswirkungen auf die medizinische Grundversorgung in dieser Region haben.

Die Krankenhausreform wurde von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach initiiert und verfolgt das Ziel, Mindest-Qualitätsanforderungen für die medizinische Versorgung zu gewährleisten. Die Atmosphäre in Hennigsdorf ist angespannt, da die Entscheidung zur Schließung des Krankenhauses auch Bedenken zur Erreichbarkeit medizinischer Dienstleistungen aufwirft. Jeder vierte Hennigsdorfer ist über 65 Jahre alt, was die Notwendigkeit einer nahen medizinischen Versorgung durch das drohende Wegfallen des Krankenhauses noch verstärkt.

Investitionen und künftige Entwicklungen

Trotz der Ungewissheit, die mit der Schließung des Krankenhauses verbunden ist, betonen die Oberhavel Kliniken, dass aktuell keine der rund 600 medizinischen Fachkräfte entlassen werde. Wichtige Investitionen sind hingegen für den Standort Oranienburg geplant. Ein neuer, größerer Gebäudekomplex mit 500 Betten soll realisiert werden, wobei die erforderlichen Investitionen zwischen 300 und 380 Millionen Euro geschätzt werden. Der Kreistag berät dazu im März 2025 über die nächsten Schritte. Fördergelder könnten ab 2026 zur Verfügung stehen, da der Bund insgesamt 50 Milliarden Euro für den Transformationsprozess bereitstellt.

Zusätzlich zur Schließung des Krankenhauses in Hennigsdorf bleibt Gransee als Grundversorgungsstandort im Norden erhalten. Diese Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung bringen jedoch auch Herausforderungen für die ländliche Bevölkerung mit sich, da in ländlichen Regionen oft weniger medizinische Einrichtungen vorhanden sind als in städtischen Gebieten. Laut einem Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung, sind lange Anfahrtswege für Patienten häufig die Folge. Innovative Versorgungskonzepte, wie etwa Telemedizin und die Kooperation zwischen medizinischen Fachbereichen, könnten künftig helfen, bestehende Lücken in der Versorgung zu schließen.

Referenz 1
www.maz-online.de
Referenz 2
www.moz.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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