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Mäusebussard-Rettung endet tragisch: Windrad als mutmaßlicher Täter?

Trotz aufwendiger Rettungsaktion konnte ein verletzter Mäusebussard in Ahorn nicht gerettet werden. Die Ursache der Verletzung bleibt unklar, doch Windkraftanlagen könnten eine Rolle spielen.

In einer traurigen Geschichte um einen verletzten Mäusebussard, der in der Nähe von Ahorn entdeckt wurde, zeigt sich einmal mehr die Problematik des Artenschutzes im Kontext der Windenergie. Laut den Berichten von dewezet.de wurde der Greifvogel in den letzten Tagen des Jahres 2024 zum ersten Mal durch eine Wildkamera aufgezeichnet. Jannik Tietjen, der die Stelle überwachte, bemerkte, dass der Mäusebussard tagsüber oft auf einem Baumstumpf verweilte, statt sein Habitat zu verlassen. Hinweise auf eine Verletzung waren sichtbar, unter anderem eine leichte Schrägstellung eines Flügels, die auf eine vorübergehende Flugunfähigkeit hindeutet.

Um dem verletzten Tier zu helfen, brachten Tietjen und eine sechs-köpfige Gruppe das Tier in eine Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen. Vorher hatte man versucht, dem Vogel mit Wildfleisch-Resten zu helfen. Leider stellte der Tierarzt nach der Untersuchung fest, dass der Flügel so schwer verletzt war, dass das Tier eingeschläfert werden musste. Die genaue Ursache der Verletzung konnte nicht eindeutig geklärt werden, jedoch vermutet Jagdpächter Peter Radow, dass dies durch ein nahegelegenes Windrad geschehen ist.

Windenergie und ihre Risiken

Die Gefahren, die von Windenergieanlagen für Vogelarten ausgehen, sind nicht zu unterschätzen. Eine umfassende Progresstudie, die an 46 Windparks in mehreren Bundesländern durchgeführt wurde, zeigt alarmierende Zahlen: Jährlich kollidieren in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg etwa 7.800 Mäusebussarde mit Windenergieanlagen, was 7% des Brutbestandes entspricht. Diese Zahlen verdeutlichen das Risiko, dem Greifvögel ausgesetzt sind, insbesondere da die Zahl der Windenergieanlagen seit 2014 um 3.000 auf fast 28.000 gestiegen ist, wie auf windwahn.com berichtet wird.

Trotz dieser dramatischen Fakten kommen die Autoren der Studie zu dem Schluss, dass es keine direkten Auswirkungen auf zukünftige Planungs- und Zulassungsverfahren geben wird. Kritiker befürchten, dass die tödlichen Auswirkungen auf Vogelpopulationen unterschätzt werden. In dem Zusammenhang wird die Diskussion um Mindestabstände zu Windanlagen und weitere schützende Maßnahmen neu entfacht.

Verantwortung im Artenschutz

Der Vorfall mit dem Mäusebussard wirft auch ein Licht auf die Verantwortung, die Jäger und die allgemeine Öffentlichkeit im Umgang mit verletzten Wildtieren haben. Jannik Tietjen unterstreicht, dass es wichtig ist, verletzte Tiere zu melden. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Naturschutz, Jagd und den Windkraftbetreibern könnte möglicherweise dazu beitragen, die Lebensräume der Tiere zu sichern und deren Gefährdung zu minimieren.

Die Deutsche Wildtier Stiftung weist ebenfalls auf die Herausforderungen hin, die Windenergieanlagen für seltene Arten darstellen, wie zum Beispiel den Rotmilan. Diese Vögel sind aufgrund ihrer speziellen Fluggewohnheiten besonders gefährdet, wenn Windenergieanlagen in der Nähe ihrer Brutplätze etabliert werden.

In der Diskussion um Windenergie und Naturschutz zeigen sich also klare Spannungen. Während der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben wird, bleibt der Schutz der Wildtiere unabdingbar. Der Fall des Mäusebussards ist ein eindringlicher Appell, sowohl die Energiewende als auch den Artenschutz ernst zu nehmen.

Referenz 1
www.dewezet.de
Referenz 2
www.windwahn.com
Referenz 3
www.deutschewildtierstiftung.de
Quellen gesamt
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