
In Brandenburg an der Havel sind die Temperaturen im Januar frostig, sodass die Notwendigkeit von Kältehilfe-Maßnahmen für obdachlose Menschen offensichtlich wird. Patrick Seiffert, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), startet den Kältebus, der mit wichtigen Hilfsgütern ausgestattet ist, um den Bedürftigen in der kalten Jahreszeit zur Seite zu stehen. MAZ Online berichtet, dass der Bus um 18 Uhr am Hauptbahnhof seine erste Station hat.
Der Kältebus ist mit heißem Wasser, 5-Minuten-Terrinen, Tee, Kaffee, Snacks und warmer Kleidung ausgestattet. Auch frische Unterwäsche und Schlafsäcke sind Teil der Versorgung. Seiffert, der seit drei Jahren ehrenamtlich tätig ist, trifft bei seinen Touren regelmäßig auf die Obdachlosen und kümmert sich um ihre dringendsten Bedürfnisse. In diesem Jahr beobachtet er, dass gefühlt weniger Menschen Hilfe benötigen, was möglicherweise an den rauen Bedingungen in den Obdachlosenheimen liegt, die viele dazu bringt, draußen zu bleiben.
Kältehilfe im gesamten Land Brandenburg
Die Situation der Hilfsbedürftigen ist nicht alleine in Brandenburg an der Havel angespannt. Auch in anderen Städten wie Frankfurt (Oder) sind Kältebusse im Einsatz, die seit über vier Jahren aktiv sind. Laut dem Blog des DRK Brandenburg unterstützt der Kältebus abends Bedürftige mit warmen Mahlzeiten und Kleidung. Dies geschieht in der Regel von November bis März bei Minusgraden.
Bei diesen Einsätzen pro Tour sind zwei bis vier Ehrenamtliche im Einsatz. In Frankfurt (Oder) meldet der Bereitschaftsleiter einen Anstieg der Zahl der Obdachlosen, die pro Abend Hilfe suchen. In Brandenburg an der Havel versorgt der Kältebus mittlerweile mindestens neun Hilfsbedürftige pro Tour, eine Verdopplung im Vergleich zu früher.
Herausforderungen im Winter
Die Lebensbedingungen für obdachlose Menschen in dieser Jahreszeit sind besonders hart. Die Kälte und Nässe machen den Zugang zu warmer Bekleidung und Schlafsäcken oft unmöglich. Der Allgemeine Sozialdienst weist darauf hin, dass die Zugänglichkeit zu sanitären Einrichtungen im Winter stark eingeschränkt ist. Die Kältehilfe ist daher gerade in dieser Zeit von enormer Wichtigkeit.
Die bundesweiten Kältehilfeaktionen verteilen nicht nur Schlafsäcke und warme Kleidung, sondern auch Hygieneartikel wie Duschgel und Zahnpasta. Die Lebensbedingungen auf der Straße sind extrem herausfordernd, vor allem bei kaltem Wetter. Dies funktioniert nur durch den unermüdlichen Einsatz von ehrenamtlichen Helfern, die oft selbstlos in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen agieren.
Die Kältebusse in Brandenburg arbeiten nicht isoliert, sondern profitieren von einem Netzwerk aus Hilfsorganisationen. Sie unterstützen sich gegenseitig, um den Bedürfnissen der hilfsbedürftigen Menschen gerecht zu werden. Kontaktmöglichkeiten für Hilfe oder Sachspenden sind über die Telefonnummer 03381/630 621 oder die E-Mail-Adresse hilfe@drk-brandenburg-havel.de gegeben.
Obdachlosigkeit resultiert oft aus einer Kombination von Faktoren wie Trennung, Verlust des Arbeitsplatzes oder dem Tod einer geliebten Person. Die Kältehilfe und die Aktivitäten des DRK tragen dazu bei, das Überleben in dieser kalten Jahreszeit ein wenig erträglicher zu gestalten.