
Das Jugendhaus „Oase“ in Rathenow steht vor erheblichen Herausforderungen. In Reaktion auf eine besorgniserregende Situation, die sich durch steigenden Drogenkonsum, Gewaltbereitschaft und psychische Probleme unter Jugendlichen auszeichnet, erhält die Einrichtung nun Unterstützung in Form eines zusätzlichen Mitarbeiters. Dies berichtet die MAZ.
Im Herbst 2024 wurde von der Leitung des Jugendhauses ein Hilferuf an den kirchlichen Träger, die Stadt und den Landkreis ausgesprochen. Im Dezember trafen sich Vertreter der Kirchengemeinde, der Kreisverwaltung und des Rathauses, um Lösungen zu erörtern. Ein zusätzlicher Mitarbeiter wird durch eine gemeinsame Finanzierung von Stadt, Landkreis und Kirchenkreis möglich gemacht. Der Leiter der „Oase“, Carsten Schulz, hatte zuvor einen Brandbrief verfasst, um auf die dringende Notwendigkeit von mehr Personal hinzuweisen.
Steigende Probleme in Rathenow
Pfarrer Jens Greulich hebt hervor, dass die Schwierigkeiten vor allem von außen kommen. Während die „Oase“ selbst ein sicherer Raum für viele Jugendliche darstellt, haben Gewalthandlungen und der Einfluss von Drogenbanden in der Umgebung gravierende Auswirkungen auf die jungen Besucher. Der Leiter Schulz berichtet, dass Gruppen aus unterschiedlichen Herkunftsländern aktiv in Drogenhandel involviert sind, und bis zu 75 Prozent der regelmäßig in der Einrichtung anzutreffenden 30 bis 40 Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund, wie Philosophia Perennis thematisiert.
Diese Situation ist nicht nur ein lokales Problem; sie wird auch als Resultat einer anhaltenden Problemmigration angesehen, die besonders in ländlichen Gebieten wie Rathenow verstärkt auftritt. Diana Golze, die Vorsitzende des Bildungsausschusses, beschreibt die „Oase“ als wichtigen Anlaufpunkt und fordert eine bessere Ausstattung, um den spezifischen Bedürfnissen aller Jugendlichen, insbesondere Mädchen mit Migrationshintergrund, gerecht zu werden.
Finanzierung und Perspektiven
Die neue halbe Stelle, die die „Oase“ ab Mitte März 2025 verstärken soll, wird zu einem Drittel von der Stadt, dem Landkreis und dem Träger finanziert. Die Verteilung von Fördermitteln sowie die Personalkostenstellen werden in diesem Jahr nochmals evaluiert. Der Jugendhilfeausschuss steht vor der Herausforderung zu entscheiden, ob für 2026 eine umfangreichere Personalausstattung erforderlich ist.
Momentan arbeitet die „Oase“ mit lediglich eineinhalb Stellen und sieht die bevorstehende Teilzeitstelle als Übergangslösung für 2025. Der Landkreis Havelland hat bereits in der Vergangenheit in die Unterstützung des Jugendhauses investiert, was den teils kritischen Bedarf an zusätzlichem Personal unterstreicht.
Die aktuelle Situation und die Hilferufe aus Rathenow sind symptomatisch für größere gesellschaftliche Herausforderungen, die es erfordern, dass politische Entscheidungsträger intensiver auf die Probleme ansprechen, die von erhöhtem Drogenkonsum und Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen ausgehen. Optimistisch bleibt der Leiter Carsten Schulz, der weiterhin für mehr Unterstützung kämpft, um die Sicherheit und das Wohlergehen der Jugendlichen in und um die „Oase“ zu gewährleisten. Weitere Informationen über die politischen Rahmenbedingungen finden sich in einer Bundestagsdokumentation.